Warum eine Selbstverteidigung?

In einer idealen Welt könnten wir alle Konflikte durch Gespräche lösen – entweder direkt mit dem Konfliktpartner oder mit Hilfe eines unbeteiligten Mediators, der einen Kompromiss findet.

Dieser Glaube ist tief in unserer Gesellschaft verankert und wird von Psychologen, Pädagogen, Politikern, Richtern und vielen anderen Menschen geteilt.

Diese Methode funktioniert jedoch nur, wenn alle Beteiligten dieselbe Überzeugung teilen und bereit sind, Konflikte durch Kommunikation zu lösen.

Wenn jedoch auch nur eine Person diese Überzeugung nicht teilt oder nicht bereit ist zu reden, entstehen Probleme. Ein einzelner Mensch, der nicht mitreden will, der die Sprache nicht versteht oder der Gewalt als Mittel zur Durchsetzung seiner Interessen erachtet, kann das Gleichgewicht stören.

Die Gründe für die Anwendung von Gewalt können vielfältig sein – mangelnde kommunikative Fähigkeiten, das Erleben von Gewalt als einziger Problemlösungsweg oder die Notwendigkeit, durch Gewalt seine Überzeugungen durchzusetzen.

Gewalt äußert sich in vielen Formen:
– Gewalt gegen das Eigentum anderer.
– Gewalt gegen die Freiheit, sich frei zu bewegen.
– Gewalt gegen die körperliche Unversehrtheit.

Schon ein einzelner Angreifer kann die Illusion einer friedlichen Welt zerstören. Diese friedliche Welt existiert nur, solange alle Beteiligten Konflikte gewaltfrei lösen wollen. Der Aggressor entscheidet über die Anwendung von Gewalt, nicht das potenzielle Opfer.

In solchen Situationen bleibt dem Opfer nur die Wahl zwischen aktiver Selbstverteidigung und dem Gewährenlassen des Angreifers, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt.

Eine defensive Verteidigung, die auf Ausweichen und Abblocken basiert, funktioniert nur unter idealen Bedingungen – in einer Welt ohne echte Aggressoren, wo Angreifer niemanden verletzen wollen. Diese Vorstellung entspricht jedoch eher einer Fantasiewelt oder Hollywood-Darstellungen und nicht der Realität.
Aber es ist auch die Welt der meisten Kampfsportschulen.
Der Angreifer macht eine angriffsähnliche Bewegung und versucht den Verteidiger nicht zu treffen, der dann eine „Verteidigungsbewegung“ macht, die funktioniert, weil der Angreifer sich nicht dagegen wehrt.
Beide haben gelernt, dass etwas funktioniert, was nur eine Illusion ist.

Viele Menschen haben gelernt, dass Schlagen falsch ist, dass sie keinem anderen Menschen wehtun dürfen, und dass das Schlimmste ist, jemanden zu verletzen. Sie haben gelernt, sich nicht zu wehren und Gewalt über sich ergehen zu lassen.

Defensive Selbstverteidigung verschafft höchstens einen kurzen Zeitaufschub. Jeder abgewehrte Angriff gibt dem Aggressor eine weitere Chance, bis die Verteidigung durchbrochen ist.

Daher ist es wichtig, in der Selbstverteidigung aktiv zu handeln und sicherzustellen, dass der Angreifer kampfunfähig gemacht wird. Nur so kann er nicht weiter angreifen.

Das ist die Grundidee der Aktiven Selbstverteidigung.

Was machen wir anders?

  • Wir sind kein Verein. Wir sind keine kommerzielle Kampfsportschule. Das Training ist kostenlos und findet in Privaträumen statt.
  • Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es können maximal 6 Menschen, regelmäßig am Training teilnehmen.
  • Die Aktive Selbstverteidigung ist keine Kampf-Kunst und kein Kampf-Sport. Wir beschränken uns auf ein Minimum an Techniken, die du in jeder Verteidigungssituation sinnvoll einsetzen kannst. Alles andere lassen wir weg. Mit der Aktiven Selbstverteidigung kannst Du keine Frauen mit großartigen ästhetischen Bewegungen beeindrucken, oder Männer mit große Gesten oder tollen Tricks. Du wirst damit einfach nur gewinnen ohne selber verletzt zu werden. 
  • Wir beschäftigen uns ausschließlich mit Selbstverteidigung. Andere Aspekte, wie Sport oder Wettkämpfe spielen keine Rolle. Es gibt auch keine Gürtelgrad oder sonstige Auszeichnungen. Konditionstraining und körperliche Fittness sind nicht relevant. Dein Geschlecht ist irrelevant. Ich mache hier also keine Unterschiede. Dein Alter ist auch irrelevant. 
  •  Das Training ist so ausgelegt, dass ältere Menschen, Menschen mit eine körperlichem Handicapped oder schlechter Kondition teilnehmen und nach diesem System kämpfen können. Ich bin selber über 60, habe Arthrose und zwei künstliche Hüften. 
  • Es gibt kein „Kindertraining“. Nach meiner Meinung gehört nicht von dem was wir hier lehren auf den Schulhof oder in die Hände von Kinder oder psychisch instabilen Persönlichkeiten. Du solltest volljährig sein und bist für das was Du tust selber verantwortlich.
  • Wir trainieren in „normaler“ Straßenkleidung.

Mehr über das System der Aktiven Selbstverteidigung erfahren.

Zu den technischen Grundlagen: Entfernungen, Kasten, Trefferzonen, etc.

Häufig gestellte Fragen zum der Aktiven Selbstverteidigung, den technische und historischen Hintergründen und dem Training.

Wie nutzen wir unseren Körper um uns zu verteidigen?
Techniken für Arme, Beine, Kopf.