Vor dem Kampf
Deine Hände sind immer höher als die des Gegners
Die ideale Kommunikationshaltung
Die Hände nicht locker neben den Körper hängen lassen, erscheint „abwehrend“ – also den Gegenüber ablehnend, zurückweisend, kommunikationsverweigernd, etc.
Wir vermeiden es unserem Gegenüber eine solche optische Barriere aufzubauen, wenn wir kommunikationsoffen freundlich und kooperationsbereit aussehen wollen.
Meistens lassen wir die Hände locker am Körper hängen. Manchmal – und das gilt schon als schlechter Stil – stecken wir die Hände in die Tasche.
Wenn wir die Hände beim Reden mit unserem Gegenüber nutzen, dann haben wir die Handflächen nach oben geöffnet.
Das schafft Vertrauen und für den Gegenüber eine Sicherheit.
Unsere Füße stehen entweder parallel oder in einem sehr kleinen Schritt vor dem Kommunikationspartner.
Unser Kopf ist gerade. Die Schultern hängen locker herunter. Die Augen und das Kinn sind in Richtung des Gesprächspartner ausgerichtet. Am Besten schauen wir ihm in die Augen.
Ja, so empfiehlt es der Kommunikationstrainer und so haben wir gelernt einem positiven Kommunikationspartner gegenüber zu stehen.
Das wirkt selbstsicher, offen und freundlich, wenn wir dann noch lächeln.
Und ich empfehle genau das, in einer sicheren Umgebung und gegenüber Menschen, von denen mit Sicherheit keine körperliche Gewalt zu erwarten ist.
Kontrolliere den Ellenbogen
Kann auch oberarm sein.
Fühlen
??Film fehlt
Angriffssituationen und was Du tun kannst
Die Ausgangssituation ist entscheidend. Sie bestimmt welche Handlungsweisen sinnvoll sind und welche nicht. Ich werde hier einmal ein paar typische Szenarien darstellen.
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten für einen Gegner Dich anzugreifen.
Die wichtigsten Kriterien, nach denen wir Angriffe unterscheiden können, sind:
- Die Umgebung, in der Du Dich befindest.
- Die Offenheit des Angriffs,
- Die Menschen, die Dich begleiten.
Jedes dieser Kriterien verändert Deine Möglichkeiten und Deine Art Dich zu verteidigen.
Die Umgebung, in der Du Dich befindest
Die Umgebung in der Du angegriffen wirst, hat einen großen Einfluss darauf, was Du an Möglichkeiten hast. Und natürlich verändert sich auch die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Angriff und was Dir für die Abwehr zur Verfügung steht.
Die eigene Wohnung
Ich hoffe Du hast eine Wohnung in der Du Dich sicher fühlen kannst.
Eine mit einer schwer aufzubrechenden Tür und nicht leicht zu öffnenden Fenster.
Und in dieser Wohnung nur Menschen (und Tiere), die Dich nie angreifen oder verletzen würden.
Und bei der Du selber entscheiden kannst, wen Du herein lässt und wie lange der bleibt.
Ich hoffe Deine Wohnung ist für Dich ein sicherer Ort.
Angriffe von Außen
Wenn etwas von Außen in Deine Wohnung eindringt und Dich angreifen kann, dann gibt es hier ein paar Möglichkeiten:
Du hast den Angreifer selber eingeladen.
Ich vermute mal, das ist der häufigste Fall. Das kann der falsche Freund sein, oder der falsche Vertreter, oder der falsche Nachbarn.
Du rechnest mit nichts Bösem. Sonst hättest Du ihn nicht eingeladen.
Und dann beginnt das Ganze sich negativ zu entwickeln.
Ja, es entwickelt sich und diese Entwicklung kannst Du wahrnehmen.
Und damit kannst Du Dich vorbereiten.
Mental – aber auch technisch.
Und wenn sich das Ganze genügend langsam entwickelt, kannst Du natürlich auch jemanden „zu Hilfe rufen“, der zu Deiner Unsterstützung in Deine Wohnung kommt.
Ansonsten ist es gut, wenn Du vorher schon einmal darüber nachgedacht hast, wo Du ein paar Waffen liegen hast, mit denen Du Dich verteidigen kannst.
Wenn es anfängt, sich zu entwickeln, dann wäre es gut, wenn Du diese Waffen so legst, dass Du sie erreichen kannst. Vielleicht gehst Du während des Gesprächs mal auf Toilette und suchst die Sachen zusammen.
Und bedenke auch – gerne auch bevor Du jemanden einlädst -, welche Waffen herumliegen, die gegen Dich verwendet werden können. Was Du nehmen kannst, kann auch Dein Gegner nehmen. Und Du möchtest ihn ja nicht auch noch bewaffnen.
Und nein – ich habe Fluchtmöglichkeiten nicht erwähnt. Wenn es die gibt, dann nur vor Deiner Haustür.
Ja, ich weiß in jedem schlechteren Film flieht das Opfer erst mal ins Bad oder das Schlafzimmer.
Aber wenn Deine Wohnung keine besondere Ausstattung hat, ist das eher eine Falle.
Keine Badzimmer oder Schlafzimmertür in Deutschland ist in der Lage länger als ein paar Sekunden gegen grobe Gewalt zu bestehen.
Und wenn er schon im Haus ist, weil er in Deiner Wohnung wohnt?
Ich denke es gilt genau das, was ich eben bereits gesagt habe.
Er dringt von außen gegen Deinen Wille ein.
Die typische Einbruchssituation, bei der der Dieb irgendwelche Gegenstände entwenden möchte. Oder der Mensch, der irgendetwas gegen Dich hat und in Deine Wohnung eindringt, um Dich zu verletzen.
Der Einbrecher ist meisten ungefährlich. Der möchte mit den Gegenständen nur möglichst schnell abhauen. Wenn Du ihn lässt wird er wohl meistens gehen.
Wobei er natürlich Angst hat, dass Du ihn verraten könntest – und wenn der Dich beseitigt, beseitigt er auch dieses Risiko. Es ist also die Frage: Vertraust Du einen Kriminellen? Bzw. vertraust Du darauf, dass dieser Kriminelle logisch und rational handelt?
Wenn nicht, dann ist es besser diesem Einbrecher mit der besten Waffe, die Du hast entgegen zu treten und ihn soweit zu verletzen, dass er Dir nicht mehr gefährlich werden kann.
Denke an eine Taschenlampe, wenn es dunkel ist. Deine Lichtschalter und Lampen sind nichts, auf was Du dich verlassen kannst.
Übrigens machst Du dieses Licht am besten aus. Du kennst Dich in Deiner Wohnung aus. Der Einbrecher nicht. Damit bist Du im Dunkeln mit Taschenlampe im Vorteil. Insbesondere, wenn Du ihn damit blenden kannst.
Wir sind wieder bei: Das braucht Übung und einen Plan.
Gehe also mal im dunkeln mit Taschenlampe durch Deine Wohnung. Übe mit der Taschenlampe und Deiner Lieblingswaffe zusammen zu handeln.
Die Kombination muss sich für Dich vertraut anfühlen. Nicht wie fremde Gegenstände. Erst dann kann Du damit auch kämpfen.
Wichtig ist es natürlich auch, diese Waffenkombination griffbereit zu haben.
D.h. bereit zum Greifen und zwar im Dunkeln, direkt nach dem Hochschrecken aus dem Schlaf. Und das ohne das Licht anzumachen.
Also habe einen Plan und übe die Umsetzung.
Dein Stadtviertel
Also der Breich der Stadt oder das Dorf indem Du wohnst.
Ich denke mal, Du kennst Dich hier aus. Jede Ecke ist Dir vertraut. Vielleicht weist Du sogar, wer wo wohnt und über welche Wege Du flüchten kannst, wenn Du das musst.
Wenn das nicht so ist, dann gehe etwas mehr in diesem Stadtviertel spazieren.
Lerne es besser kennen.
Na ja – ansonsten kommt es so ein wenig darauf an, in welchem Stadtviertel Du wohnst.
In Bonn-Tannenbusch zu wohnen war bereits in den 80igern nicht ganz unproblematisch.
In der Innenstadt einer Kleinstadt zu wohnen, in der alle Menschen nett miteinander umgehen, ist etwas ganz Anderes.
Aber in beiden Fällen gilt: Mache Dich mit der Umgebung vertraut und rede mit den Menschen, die sich in der Gegend auskennen. Nachbarn, Bekannte, Freunde in Deinem Stadtviertel sind der beste Schutz, den Du haben kannst. Du erfährst frühzeitig von Problemen, die sich entwickeln und vielleicht helfen Dir die Menschen sogar, wenn Du selber in Gefahr bist.
Wenn Du Dich ohne Not in einen Teil Deines Stadtviertel begibst, dass als problematisch gilt, dann sei vorbereit – und nach Möglichkeit nicht allein.
Aber bedenke: „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um“ (und ist es selber schuld).
Also vermeide solche Gegenden.
Aber meistens kannst Du darauf vertrauen, dass Du in Deinem Viertel sicher bist, weil Du weist, wie und wo Du Dich bewegen musst. Du hast Vertrauen und rechnest nicht mit einem Angriff.
Damit trifft er Dich unerwartet.
Also achte auf Alles, was von dem Normalen abweicht.
Nutze Deine Vorurteile. Sie helfen Dir Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Diese zu umgehen oder in einer Verteidigungshalten entgegen zu treten.
Die Straße
Die Straße umfasst hier vieles.
Alles wo Du vielen Menschen begegnest, die Du nicht kennst, die Du vielleicht nur einmal in Deinem Leben siehst. Die Begegnungen sind zufällig.
Und meistens sind sie positiv, freundlich oder neutral, weil beide Seiten kein größeres Interesse an einander haben.
Die Mehrheit aller Menschen, die Du auf der Straße, in der U-Bahn, im Geschäft, im Cafe` oder wo auch immer triffst interessieren sich wenig für Dich und haben überhaupt kein Interesse daran, einen Konflikt mit Dir auszutragen. Sie haben einfach keinen mit Dir.
Natürlich hast Du vieles selber in der Hand.
Wenn Du unauffällig bist, dann werden die meisten Menschen Dich genauso schnell vergessen, wie sie Dich gesehen haben. Die meisten werden Dich schlicht übersehen. Das vermeidet jeden Konflikt.
Es ist also gut, übersehen zu werden.
Je auffälliger Du bist, je mehr Du vom Durchschnitt, vom Normalen abweichst, um so mehr Aufmerksamkeit ziehst Du auf Dich.
Natürlich ist es schön, wenn Menschen Dich wahrnehmen. Wer will schon ständig übersehen werden?
Aufmerksamkeit von Anderen kann positiv sein, weil Du eine positive Resonanz bekommst. Sie kann ebensogut negativ sein und dann hast Du gute Aussichten aus einen Konflikt.
Du hast es hier selber in der Hand.
Mit Deiner Kleidung, mit dem Schmuck, den Du trägst, mit deinem Haarschnitt und allem, was sich im Durchschnitt der Menschen bewegt, die in Deiner Umgebung sind, macht Dich unauffällig und verhindert Konflikte.
Das kann natürlich je nach Umgebung vollkommen anders Aussehen.
In einer Umgebung, in der alle Menschen einen Anzug tragen, bist Du mit Jeans und T-Shirt auffällig.
In einer Eisdiel ist das umgekehrt.
Wenn Du etwas vorausdenkst, kann Du das gut nutzen.
Höflichkeit und Freundlichkeit allen Menschen denen Du begegnest, mit einem distanzierten Abstand sind etwas, was Du selber beeinflussen kannst.
Je weniger Du Dich in Deiner Sprache und in Deinem Verhalten von den Menschen in Deiner jeweiligen Umgebung unterscheidest und je höflicher Du ihnen gegenüber trittst, um so weniger Konfliktmöglichkeiten tun sich auf.
Auch das kannst Du nutzen – oder es ignorieren und mit den Folgen leben.
Vieles ist eine Frage der Sozialisation und dem Teil des Kulturkreises, in dem Du Dich gerade bewegst. Menschen mit einer unterschiedlichen Sozialisation und aus unterschiedlichen Kulturkreisen geraten schnell über Kleinigkeiten in Konflikt, weil das, was in dem einen Kulturkreis als gutes Verhalten gilt, in dem anderen Kulturkreis eine Beleidigung ist.
(Um Missverstädnisse zu vermeiden: Ich rede von unterschiedlichen Kulturkreisen innerhalb der Deutschen Gesellschaft. Die üblichen Verhaltensweise in einer Kneipe in Köln führen mit Sicherheit zu erheblichen Konflikten auf einer Party des Top Managements eines Unternehmens – und umgekehrt. Das Problem wird aber nicht kleiner, wenn ich Menschen aus verschiedenen Ländern, Sozialisationen, Sprachräumen und Religionen zusammen bringe).
Es ist also am besten, wenn Du Dich diesen Regeln anpasst. Sonst ist der Konflikt vorgeprägt.
Sei kein Opfer. Das ist wahrscheinlich der wichtigst der Tipps, die ich Dir hier gebe.
Was ein Opfer ist? Das kannst Du selber heraus finden.
Setze Dich in eine Fußgängerzohne und schaue Dir die Menschen an. Stelle Dir die Frage: „Wen kann ich angreifen ohne, das er sich wehrt?“
Lerne aus deren Verhalten und tue das Gegenteil.
Und sonst?
Nutze Deine Vorurteile und bleibe aufmerksam, solange Du auf der Straße unterwegs bist.
Wechsle die Straßenseite bei Menschen, die Dir seltsam erscheinen. Umgehe das Problem und achte darauf, dass möglichst viel Raum zwischen Dir und dem Problem ist.
Wenn Du diesem Problem nicht ausweichen kannst, dann laufe auf keinen Fall weg.
Menschen reagieren wie Hunde. Sie wollen das fangen was wegläuft. Also laufen sie hinterher.
Wenn so ein Problem da ist, dann stelle Dich ihm. Beachte die Checkliste für die Zeit vor dem Kampf.
Kneipe / Bar / etc.
Kneipen und Bars, aber auch Cafes, Restaurants oder Einzelhandelsläden sind ebenfalls Räume, in denen wir anderen Menschen begegnen wollen.
Die Menschen, die wir hier treffen sind aber nicht so zufällig, wie die Menschen, die wir auf der Straße treffen. Mit der Auswahl der Lokalitäten und Einkaufsstätten treffen wir schon eine gewisse Vorauswahl, wenn wir „das übliche Publikum“ kennen.
Wahrscheinlich werden wir genau diese Räume vermeiden, in denen wir uns unwohl fühlen. Eine kluge Entscheidung. Häufig unterscheiden wir uns, wenn wir uns unwohl fühlen erheblich von dem „üblichen Publikum“ – was die Gefahr von Konflikten groß macht.
Die Räume selber sind für Deine Verteidigung wichtig.
Räume können eine Falle sein oder eine Vielzahl an positiven Möglichkeiten.
Nur achten wir genau darauf meistens nicht.
Wir bewundern die Einrichtung, genießen die gute Stimmung, bewundern die Produkte, erfreuen uns an den Gesprächen, den Getränken, dem Essen.
Und `dabei ignorieren wird die wesentlichen Informationen.
Wenn Du einen Raum betrittst, achte auf Folgendes:
- Gibt es einen Fluchtweg? (Das sind die grünen Schilder, die in jeder Lokalität vorhanden sein müssen)
- In welche Richtung geht die Eingangstür auf? (bei den meisten Lokalitäten nach außen).
- Wo ist die Toilette? Und hat sie ein Fenster durch das Du die Lokalität eventuell verlassen könntest?
- Gibt es weitere Türen und damit Räume, die Dir einen Ausweg lassen könnten?
- Wie stehen die Tische, Stühle, Theke, etc.? Also Hindernisse, die Dich behindern können – oder die Dich schützen können.
- Wähle immer einen Standort oder Sitzplatz, bei dem Du eine Wand im Rücken und das Lokal vor Dir im Blick hast.
- Achte darauf, welche Nicht-Waffen erreichbar herum liegen.
- Alkohol und Drogen sind der schlimmste Feind jeglicher Selbstverteidigung.
- Menschen unter Alkohol und Drogen können extrem gefährliche Gegner sein, weil ihr Schmerzempfinden gestört ist. Es sind leichte Gegner, weil ihre Körperkoordinaton gestört ist.
- Wer verhält sich „komisch“ in dieser Umgebung? Von diesen Menschen geht am ehesten eine Gefahr aus.
- Wer beobachtet Dich häufig?
Ja, Du sollst natürlich auch Spaß haben. Deswegen bist Du ja da. Das Ganze ist einfach, denn Du brauchst für die Antworten auf die Fragen nur einen geringen Teil Deiner Aufmerksamkeit. Es ist nur eine Frage der Übung.
Öffentliche Veranstaltung
Aber auch Großveranstaltungen wie Messen oder volle Schwimmbäder haben alle die gleiche Problemstruktur. Volle Kneipen, Diskotheken haben die gleiche Struktur.
Hier kommen viele Menschen zusammen, die sich nicht kennen. Meistens mit dem gemeinsamen Ziel Spaß zu haben und sich gut unterhalten zu lassen.
Meistens sind sehr viele Menschen auf einem sehr engen Raum und wenn Du nicht sehr groß bist, dann kannst Du nur drei bis vier „gedrängte Menschen“ weit schauen.
Ein „Sicherheitsabstand“ kann nicht eingehalten werden. Andere Menschen werden ständig einen Körperkontakt mit Dir eingehen. Dich zur Seite schieben. Sich neben dir durchdrängeln. Selbst wenn Dich jemand mit einem Messer sticht, wird es Dir schwer bis unmöglich sein überhaupt festzustellen, wer das war.
Wenn Du Dich gegen einen Angriff wehrst und den Angreifer schlägst, werden 50% der Menschen um Dich herum anfangen von Dir wegzustreben. Die Anderen werden anfangen Dich festzuhalten, so dass Du Dich nicht mehr wehren kannst.
Aus Selbstverteidigungssicht sind solche Veranstaltungen also das reinste Fiasko.
Die wichtigsten Fragen findest Du in den Fragen zu den Räumen im vorherigen Kapitel.
Der beste Schutz ist eine gute Strategie für „den Rückzug“. Am besten dann, wenn Du den Eindruck hast, dass sich die Menschen-Masse anfängt irgendwie in eine Richtung zu bewegen.
Bei großen Veranstaltungen ist diese Richtungen immer die falsche Entscheidung. Die Fluchtwege sind innerhalb von wenigen Sekunden vollkommen verstopft und die Menschen drücken von hinten weiter in den Engpass. Die Notausgänge sind das bessere Ziel.
In Gedrängesituationen ist Schubsen, Reißen und Ziehen die beste Technik. Damit kannst Du den Platz schaffen, den Du brauchst um zu entkommen.
Verstecke Dich hinter den anderen Veranstaltungsteilnehmern, wenn es Problem gibt. Nutze sie als Schild.
Die meisten dieser Veranstaltungen sind allerdings ziemlich friedlich. Gut, es gibt die eine oder anderen Schlägerei. Aber die wird meistens davon ausgelöst, dass sich Teilnehmer rücksichtslos verhalten. Tust Du das nicht, bist Du recht sicher.
Schwieriger wird die Situation in Räumen, die weniger eng sind. Beispiel ist hier die Toilette oder der Barbereich. Die Getränkeausgabe ist ebenfalls ein solcher neuralgischer Punkt.
Felder / Wald und Wiesen
Na ja, die dubiose Angst vor dem Vergewaltiger oder Räuber, der im Wald hockt und darauf wartet, bis ein Opfer vorbei kommt.
Aus meiner Sicht extrem unwahrscheinlich.
Wahrscheinlich ist genau das der sicherste Platz, auf dem Du Dich befinden kannst.
Die Gefahr sind immer Menschen. Und Täter suchen Opfer. Die Anzahl der Opfer in einem Wald ist sehr gering – also ist es kein Gebiet für Opfer.
Noch sicherer wird das Ganze, wenn Du einen Wanderstock dabei hast oder etwas ähnliches, was sich in einem Wald gut begründen lässt.
Die Offenheit des Angriffs
In wieweit kannst Du einen Angriff vorhersehen, bevor er stattfindet?
Und mit was musst Du rechnen.
Mann gegen Mann
Der Kampf „Mann gegen Mann“ ist leider eher die Ausnahme.
Wir sind hier in der Situation, dass der Gegner Dich herausfordert und Dir Zeit gibt, Dich ihm gegenüber in Kampfstellung hinzustellen.
Das ist die Situation, die einem sportlichen Kampf noch am nächsten kommt.
Gut, es gibt keine Regeln (und auch wenn ihr vorher welche „ausgehandelt“ habt, besteht nur eine geringe Chance, dass der Gegner sich daran hält.
Aber es ist offensichtlich, wer Dir gegenüber steht und was er gegen Dich einsetzen wird.
Du musst also nur kämpfen und ihn besiegen.
Wenn es noch andere Menschen gibt, die drumherum stehen und den Kampf beobachten, dann halten die sich hoffentlich aus dem Kampf heraus und achten darauf, dass „die Regeln, die ausgehandelt wurden“ eingehalten werden. Aber sie beeinflussen den Kampf wenigstens nicht physisch.
Das ist der Kampf von dem wir alle träumen.
Das ist in vielen Kampfkunst Schulen der einzige Kampf, auf den vorbereitet wird.
Und leider ist er extrem selten, weil er für den Angreifer eine viel größere Gefahr darstellt, selber verletzt zu werden als alle anderen Kampfsituationen.
Er ist halt fair.
Die offene Anmache
Die „offene Anmache“ bei der Du in irgendeiner Gaststätte sitzt und gemütlich ein Bier trinkst oder einfach so durch den Stadtpark schlenderst, oder gemütlich im Schwimmbad liegst und der Angreifer spricht Dich an, stellt sich bedrohlich vor Dich. Fordert Dein Geld, Dein Handy oder bietet Dir einfach an Dich zu verprügeln, weil ihm irgendetwas an Deinem Aussehen oder Verhalten nicht gefällt und stellt sich Dir in den Weg – so dass Du nicht weggehen kannst.
In dieser Situation ist der Gegner selten allein, denn dieses Verhalten macht für die meisten Straßenschläger nur Sinn, wenn sie ein Publikum haben, das Ihrer Machtdemonstration zuschaut. Aber es ist möglich, dass die Gang des Angreifers nicht eingreift, bzw. er eingreift, wenn der Angreifer Dich besiegt hat.
Du hast wenig Zeit Dich vorzubereiten.
Aber Du hast genügend Zeit.
Vielleicht warst Du aufmerksam und hast den potentiellen Angreifer bereits als mögliches Problem erkannt.
Verhalten, Aussehen, Auftreten, Interaktion mit anderen Menschen?
All das sind genau die Indikatoren, die frühzeitig erkennen lassen, ob von einer Person eine Gefahr ausgeht.
Nutze einfach Deine gesamte Lebenserfahrung und jedes „Vorurteil“ das Du finden kannst und Du wirst alle problematischen Menschen im Vorfeld erkennen und Dich schon einmal seelisch auf eine mögliche Auseinandersetzung einzustellen.
Am besten hast Du eine Checkliste, die Du abarbeitest, wenn Du eines dieser potentiellen Probleme siehst.
In den meisten Fällen ist das Abarbeiten dieser Checkliste völlig sinnlos, weil Du nicht angegriffen werden wirst. Aber wenn der Angriff doch einmal kommt, dann ist das Deine beste Versicherung.
Wenn diese Checkliste zu einer festen Gewohnheit wird, hilft Dir das in Deinen „Verteidigungsmodus“ zu kommen und gleichzeitig alles bereit zu haben, was Du brauchen könntest.
Link zur Checkliste: Vor dem Kampf
Zunächst musst Du mit Deiner Angst fertig werden.
Aber Angst ist nur eine negative Erwartung in die Zukunft. Es ist eine Art Vorhersage in die Zukunft. Du nimmst mit Deinen Gefühlen die Zukunft vorweg. Du tust so, als wäre diese Zukunft bereits eingetreten und versinkst in Erstarrung.
Du tust so, als wäre eine Zukunft bereits eingetreten und zwar genau in dem Moment, in dem Du sie zu Deinen Gunsten verändern kannst.
Also vergiss die Angst.
Dann must Du mit dem Adrenalin fertig werden, das Deinen Körper überflutet und Deinen Körper kampfbereit macht.
Das Adrenalin ist gut. Es macht alles richtig.
Verwechsle das Adrenalin nicht mit Angst.
Es fühlt sich so ähnlich an – ist aber Deine beste Unterstützung.
Und dann musst Du entscheiden, was Du tun willst.
Du kannst ihn vollständig ignorieren und einfach weiter gehen. Gerade, wenn die räumliche Entfernung zwischen Dir und dem Angreifer recht groß ist, kann das die beste Strategie sein.
Viele Angreifer dieser Art wollen gerne pöbeln. Wenn Du sie ignorierst, hören sie häufig auf, bzw. wenden sich einem anderen Opfer zu.
Das ist aber kritisch, wenn sie weiter auf Dich zukommen und unter 2 Armlängen Abstand an Dich heran treten. Dann bleibt Dir nur eine der unten genannten Strategien.
Du kannst ihn direkt und ohne ein Wort zu sagen, sofort angreifen.
Das ist keine schlechte Strategie, denn das ist etwas mit dem er nicht rechnet.
Er ist auf „pöbeln“ eingestellt. Über das Pöbeln steigert er sich langsam in eine Aggression, die im Laufe des Pöbelns immer weiter zunimmt, bis er angreift.
Du hast so die besten Chancen ihn zu überraschen. Aber Du bist in den Augen herumstehender Dritter auch der Aggressor und wenn es zu einer Anzeige kommt, dann wirst Du mit großer Wahrscheinlichkeit schuldig gesprochen.
Du kannst erst einmal die Diskussion suchen. Du kannst Dich mit seinen Argumenten auseinander setzen und versuchen ihn davon zu überzeugen, dass sein Standpunkt falsch ist.
Das hat allerdings mehrere Nachteile und nach meinen Erfahrungen keine Vorteile.
Er will nicht diskutieren. Es will Recht haben und Deine Unterwerfung. Und am liebsten Dich blutig zu seinen Füßen haben. Er ist bereit sich diesem Ziel über die Diskussion langsam zu nähern. Aber er wird so oder so nicht von diesem Ziel ablassen.
Diese Diskussion bringt also nichts, außer Ärger für Dich.
Ihm liebevoll zureden und immer Recht geben und versuchen beruhigend auf ihn einzuwirken.
Kann klappen, wenn Du ein Sozialpädagoge bist mit einem großen Verständnis für aggressive Straftäter.
Das erfordert viel Glück und viel Zeit.
Kann klappen, wenn der Angreifer kooperativ ist.
Sonst hast Du das Problem, dass er unter eine Armlänge Abstand ist und Du sehr wenig Zeit und Raum hast auf einen Angriff zu reagieren.
Ihn direkt aggressiv anschreien (am besten ohne Dich selber aufzuregen). Dabei ist es auch ziemlich egal, was Du schreist und ob das, was Du sagst, irgendeinen Sinn macht oder in einer Beziehung zu dem steht, was er Dir gesagt hat.
Wichtig ist nur: Du bist laut. Du klingst aggressiv. Du gehst nach vorne und nicht nach hinten. (Und drohst im vielleicht sogar von Deiner Seite aus Prügel an. Ein leichter Schlag in seine Magengegend kann hier auch Wunder wirken). Damit bist Du für den Angreifer kein „leichtes Opfer“ mehr.
Viele Angreifer verzichten dann darauf Dich körperlich oder verbal weiter anzugreifen.
Denn sie suchen (leichte) Opfer – und keine Gegner.
Klappt das nicht, bist Du mitten in einer Schlägerei.
Wenn Du ihn „zurecht weist“
Ja, wir machen das gerne. Immer unter der Überschrift „da muss man doch was sagen“.
Du sagst ihm, er soll gefälligst sein Auto anders parken.
Du sagst ihm, er soll mit der Frau anders reden.
Du sagst ihm, …
Erkennst Du die Ähnlichkeit der Situation zu „er mach Dich offen an“ – nur mit umgekehrten Vorzeichen.
Du hast Dich gerade in einen Konflikt begeben.
Nur bis Du der, der ihn „offen anmacht“.
Jetzt kommt es darauf an, wie er reagiert.
Aus Perspektive der Selbstverteidigung macht das jetzt keinen großen Unterschied, ob Du ihn -, oder er Dich offen anmacht.
Aus seiner Sicht kann hier durchaus ein guter Grund bestehen, körperlich agressiv auf die „offenen Anmache“ durch Dich zu reagieren.
Wenn Du das machst, dann bereite Dich vorher emotional auf die Selbstverteidigung vor und tue das, was oben beschrieben wurde.
Oder lasse es einfach.
Höre auf Andere offen anzumachen.
Der hinterhältige Angriff
Der Täter nähert sich Dir aus einem plausiblen Grund und Du lässt ihn in Deine Mensur.
Vielleicht fragt er Dich nach dem Weg, einem Euro, macht Dir ein Kompliment oder tut so als wolle er Dir etwas schenken.
Auf jeden Fall arbeitet er sich körperlich in Deine Nähe, während er Dich mit irgendeinem Trick ablenkt und so Deinen Geist beschäftigt und Deine Aufmerksamkeit einlullt.
Es folgt dann der „SuckerPunch“ oder das „Greifen am Kragen und Schlag“, oder etwas ähnliches.
Auf jeden Fall für Dich nichts Gutes.
Zunächst hilf nur Aufmerksamkeit und Wahrnehmen, wenn sich irgendjemand, den Du nicht kennst, in dieser Form nähert.
Tut das jemand, dann kannst Du ihn zunächst einmal deutlich und mit fester Stimme bitten nicht näher zu kommen. Vielleicht weichst Du der Annäherung auch selber aus. Immer in Kombination mit einer entsprechenden Ansage.
Reagiert er nicht darauf, dann greifst Du ihn am besten selber an, wenn er in Deiner Mensur ist.
Zumindest solltest Du Dich in eine Verteidigungsposition begeben und alles tun, was in dieser Checkliste steht, bevor er in der Mensur ist.
Bleibe misstrauisch gegen jeden. Auch gegen Kinder.
Die Kinderbanden in Köln am Ebertplatz haben bereits einen gewissen Rum erlangt. Andere streben auch nach diesem Rum.
Der Amok-Läufer
Nein, ich meine nicht den Amokläufer an den amerikanischen Schulen, der auf alles schießt was sich bewegt.
Ich meinen einen Angreifer, der läuft oder schnell geht und während er in Bewegung ist, Menschen an denen er vorbei kommt angreift (in neuer Zeit auch gerne mal mit einem Messer).
Da sich diese Angreifer mit einer „Hit and Run“ Strategie über eine größere Strecke bewegen und damit auch meistens in einem Raum, in dem viele Menschen sind, ist es extrem schwierig und sehr unwahrscheinlich, dass dieser Angreifer überhaupt bemerkt wird, bis der Angriff erfolgreich beendet wird.
Du brauchst die oben bereits genannte Aufmerksamkeit und eine gute Beobachtungsgabe, um solche Situationen überhaupt wahrzunehmen. Ein solcher Amok-Läufer kann einen Meter neben Dir vorbei laufen und Du bemerkst von dem Amoklauf nichts.
Das solche Amok-Läufe immer in einem Raum (U-Bahn, Volksfest, Konzert, Einkaufsstraße, …) stattfinden in der Du abgelenkt bist, weil Du den Künstlern auf der Bühne lauscht oder Deine Whats App Nachrichten checkst, wird es Dir schwer fallen, diese Aufmerksamkeit überhaupt zu entwickeln.
Wenn er einen Menschen der unmittelbar neben Dir steht mit dem Messer in den Hals sticht, wirst Du kaum in der Lage sein ihn aufzuhalten. Der gestochene Mensch braucht einige Sekunden, bis er überhaupt bemerkt, dass er verletzt ist. Und wenn er es bemerkt braucht er auch noch ein paar Sekunden um zu realisieren, was passiert ist. Dann schreit er und Du merkst, dass etwas passiert ist. Bis Du bemerkst was passiert ist, ist der Täter schon soweit weiter gelaufen, dass Du ihn wahrscheinlich in der Menschenmenge schon nicht mehr sehen kannst.
Aber nehmen wir einmal positiv an, dass es Dir gelungen ist den Amok-Läufer frühzeitig zu bemerken oder das Du den Angriff direkt siehst und Du auch in einem persönlichen Verteidigungsmodus bist.
Dann gibt es nur eine einzige sinnvolle Reaktion um Dich und alle anderen Menschen zu schützen.
Schlage ihn mit der stärksten Waffe die Du hast zu Boden.
Anders ausgedrückt: Nicht ringen, nicht reden, nicht festhalten. Einfach nur konsequent umhauen.
Alles Andere gefährdet Dich selber und alle anderen Menschen um Dich herum.
Handelst Du nicht konsequent, liegen die Folgen – auch für die Anderen – in Deiner Verantwortung.
Die Menschen, die Dich begleiten
Natürlich ist es schön mit anderen Menschen unterwegs zu sein. Am besten mit Menschen die man mag.
Und diese Menschen geben Dir Sicherheit. Eine Gruppe wird immer weniger angegriffen, als ein Einzelner.
Neben diesen „allgemeinen Weisheiten“ gibt es aber sehr große Unterschiede zwischen Männergruppen, die gemeinsam über die Straße gehen oder in einem der öffentlichen Räume, die oben beschrieben wurden und der Situation, dass Du mit Deiner Partnerin oder ein anderes Paar unterwegs bist.
Du und Deine Partnerin
(Ich habe lange überlegt, ob ich von Partnerin rede. Aber meistens macht das Geschlecht einen Unterschied im Verhalten. Aber wie immer die Konstellation bei Dir persönlich ist. Die Situation kann so sein, wie hier dargestellt.)
Also Du gehst mit Deiner Partnerin und vielleicht einem paar Kinder in die Stadt (Kneipe / Konzert / etc.). Vielleicht hast Du sie an der der Hand – auf jeden Fall ist sie in Deiner Nähe – und sie kann sich nicht verteidigen.
Na ja – es kann noch schlimmer kommen – sie hat einen Kurs „Selbstverteidigung für Frauen gemacht“ und leidet unter einem übersteigerten Selbstbewußtsein.
Das schlimmste was passieren kann:
Sie klammert sich schutzssuchend an Dir fest und hält Dich fest bis der Gegner Dich gemütlich zusammen geschlagen hat. Dann wird er vermutlich mit Deiner Frau und Deinen Kinder weiter machen.
Das Zweitschlimmste:
Sie hält Dich fest, damit Du dem Gegner nicht tun kannst, weil sie eine Eskalation verhindern möchten.
Ergebnis: Das Gleiche wie vorher.
Das Drittschlimmste:
Sie geht vor Dich weil sie irgendwas tun will und verhindert, dass Du den Gegner erreichen kannst. Sie bekommt also die ersten Angriffe ab, währen Du hinter ihr steht und nicht tun kannst ohne sie zu verletzen.
Das Viertschlimmste:
Sie läuft panische weg und am Besten genau in die Arme der Begleiter des Angreifers. Ein Messer an ihrem Hals beendet dann alles was Du vielleicht noch tun könntest.
Alles davon ist möglich, wenn ihr nicht vorher einen klaren Plan vereinbart (oder wenn Deine Partnerin sich nicht daran hält).
Deine Frau gehört hinter Dich. Am beste legt Sie einen Arm auf Deine Schulter, damit Du weist wo sie ist. Sie greift auf keinen Fall ein – es sei denn sie kann kämpfen.
Deine Frau bewegt sich mit Dir. Gehst Du vor geht sie mit. Gehst Du nach hinten – ebenso.
Das erfordert eine gute Reaktion und Aufmerksamkeit von Ihr. Am Besten auch etwas Übung.
Und sie achtet auf alles, was hinter Euch ist oder neben Euch in Deinen toten Wikeln.
Eine Kommunikation zwischen Euch ist notwendig.
Eine Kommunikation, die sich auf den Kampf beschränkt.
Wenn sie diskutieren möchte – was sie ja immer möchte – ist das jetzt der falsche Zeitpunkt.
Wenn Ihr diskutiert, verliert ihre Beide.
Kurz gesagt: Sie hält sich raus und achtet auf die Umgebung.
Deine Kinder gehören hinter Dich und an die Hand Deiner Frau. Wenn es möglich ist, nimmt sie die Kinder und läuft mit ihnen so schnell wie sie kann nach hinten weg. Das Problem: Du kannst sie anschließend suchen. Und wenn sie in Problem laufen …
Wenn Ihr in einem Raum seit – und daraus heraus müsst – dann ändert sich die Strategie:
Du kannst Dich von den Angreifern vor Dir nicht abwenden ohne die Gefahr getroffen zu werden.
Sie greift Dich am Gürten auf dem Rücken und führt Dich langsam rückwärts Richtung Ausgang.
Du sicherst nach Vorne.
Mit einem anderen Paar
Ja, ich weiß Mann redet über so etwas nicht.
Würde Mann aber besser. Dann könnte man zumindest eine sinnvolle Strategie überlegen.
Sinnvoll ist: Einer kämpft und der Ander kümmert sich um die Sicherheit der „Nicht-Kämpfer“.
Sinnvoll ist auch: Beide Kämpfen und die Frauen verhalten sich, wie oben beschrieben.
Das Problem: Ohne Absprachen kann alles Mögliche passieren. Mit Absprachen auch. Du weist nie, wie die Anderen agieren. Verlassen kannst Du Dich nur auf Dich selber – und hoffentlich auf Deine Partnerin.
Wobei wir dann wieder bei dem oben beschriebenen sind.
Größere Gruppen die aufeinander eingespielt sind
Das ist natürlich ein Traum. Die Kämpfer bewegen sich in einem relativ lockeren Kreis außen und achten auf die Umgebung. Die Nicht-Kämpfer bewegen sich gut abgeschirmt innen.
Wenn irgendwo außen ein Problem entsteht, kommen die am nächsten stehenden hinzu und unterstützen.
Wichtig ist: Nicht alle kommen zu dem Stress. Der Rest schirmt weiter ab.
Das klappt in Diskotheken und bei allen anderen öffentlichen Veranstaltungen. Und natürlich auch, wenn diese Gruppe einfach über die Straße geht.
Mit guten Gruppen klappt das automatisch, weil alle diese Handlungsweise logisch ist.
Aber es klappt nur mit wenigen Menschen. Mit den meisten klappt es nicht. Und dann sind wir beim nächsten Thema.
Größere Gruppen, die eher zufällig zusammen gekommen sind
Ist eine Chance – aber sie kann auch ein Problem sein.
Nur weil eine Gruppe von Menschen mit Dir zusammen ein Konzert besuchen möchte, oder gemeinsam im Schwimmbad ist, oder gemeinsam einen Urlaub macht, oder zusammen in einem Buss sitzt, ist es noch lange keine Gemeinschaft.
In einer Konfliktsituation wird die Hälfte der Gruppe wie Hühner durcheinander laufen. Die andere Hälfte wird ihre Handy zücken damit mit sie was für X zum Posten haben.
Die Andere Hälfte wird interessiert dabei stehen. Einerseits um nicht zu verpassen, andereseits um ein wenig zu unterstützen. Allerdings ist natürlich nicht klar, wenn sie unterstützen. Mindestens die Hälft wird Dir in den Arm fallen und verhindern, dass Du Dich verteidigst.
Du merkst, ich habe kein großes Vertrauen in Menschengruppen.
Handeln tun immer nur Einzelne und der Rest tut irgendetwas – aber nichts um einen Straftäter aufzuhalten.
Es lohnt sich also genau auf die Handlungen der Menschen, die um Dich herum sind. Ein paar wenige werden positiv aktiv werden, wenn Du sie ansprichst. Die musst Du erkennen und Dich mit ihnen zusammen tun.
Der der die Polizei ruft und der der filmt ist vollkommen nutzlos. Der der zum Frieden aufruft auch. Wer wegläuft oder wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend läuft auch. Das alle schreien ist normal. Was sie schreien ist irrelevant. Du kannst sie ignorieren.
Du brauchst die Kämpfer und das sind die, die in einer vernünftigen Abwehrhaltung mit etwas in der Hand stehen. Bildet einen Schildwall oder kreist ihn langsame ein. Wenn ihr es mit mehreren zu tun habt braucht ihr eine vernünftige Front – also „Schildwall“.
Wenn es wenige sind, dann schaut mal, wie Wölfe einen Bison angreifen: Der Eine lenkt ab und der Andere greift von hinten an – und immer wechseln.
Wenn Du Frau und Kinder dabei hast, dann hoffe ich Du hast Dich vorher mit dem Gelände vertraut gemacht. Folge nicht der Hauftfluchtrichtung, sondern suche Dir langsam und konzentriert – aber zügig einen Weg, der Euch alle von der Angriffsstelle wegbringt.
Die Hautfluchtrichtung ist immer eine Stampeed. Wenn einer von Euch fällt, wird er niedergetrampelt. Also lauft nicht in der großen Gruppe.
Checkliste: Vor dem Kampf
Umgebung
- Wie ist das Wetter?
- Kalt?, Glatt?, Heiß?, Wird es anfangen zu regnen?
- Wie hell ist es? Und woher kommt das Licht?
- Stelle Dich so, dass die Lichtquelle in Deinem Rücke ist (und er gebledet)
- Wieviele Menschen sind sichtbar um Dich herum?
- Welche Gefahren gehen von denen aus?
- Und kannst Du Dich so bewegen, dass Du sie als Schild verwenden kannst?
- Kannst Du sie aktiv oder passiv so drehen, dass der Angreifer zuerst an Ihnen vorbei muss, bevor er Dich erreichen kann?
- Beobachten diese Menschen Dich oder die Angreifer?
- Dann rechnen sie damit dass etwas passiert.
- Wenn Du sie nicht kennst, werden sie sich gegebenenfalls gegen Dich wenden und sei es nur, dass sie verhindern dass Du Dich verteidigen kannst. (Was die natürlich nur „in bester Absicht“ tun).
- Filmen sie?
- Sie werden Dir nicht helfen – aber Du wirst alles was Du tust in den nächsten Minuten im Internet finden.
- Also achte auf das was Du sagst. Es wird vor Gericht gegen Dich verwendet werden.
- Ist die Umgebung laut, ist die Sprache sowieso kaum verständlich. Es ist also egal.
- Bei schlechten Lichtverhältnissen und Entfernungen von mehr als 5 Metern sind kleine Bewegungen kaum zu erkennen.
- Hüte, Kappen und ähnliches helfen das Du erkannt wirst.
- Sie werden Dir nicht helfen – aber Du wirst alles was Du tust in den nächsten Minuten im Internet finden.
- Sind Polizisten, Security oder Behördenvertreter unter ihnen?
- Sprich sie an und bitte um Hilfe. Bewege Dich so, dass diese Personen zwischen Dir und dem Angreifer sind.
- Diese Personengruppen sind nur sehr bedingt ein Schutz. Meistens tun sie nicht für Dich und verhindern, dass Du Dich wehren kannst. Also nutze sie als Schutzschild.
- Aber vor Gericht werden sie eher für Dich aussagen, wenn Du sie ansprichst.
- Bleibe freundlich und sage auf jeden Fall dass Du sehr große Angst hast (auch wenn das nicht stimmt)
- Sprich sie an und bitte um Hilfe. Bewege Dich so, dass diese Personen zwischen Dir und dem Angreifer sind.
- Welche Gefahren gehen von denen aus?
- Wieviele Menschen können unsichtbar um Dich herum sein? Also hinter Fenstern, in Autos, etc.?
- Die meisten werden zwar schauen – aber nichts sagen und sich versteckt halten.
- Die Wahrscheinlichkeit dass jemand den Vorfall filmt ist recht hoch. Aber die Aufnahmen werden keine einzelnen Personen erkennen lassen. Was gesagt wird, ist nicht wirklich verständlich.
- Die Wahrscheinlichkeit das jemand die Polizei ruft ist gering.
- Sind Geschäfte, Kaffees, Bürogebäude in der Nähe deren Türen offen sind, so dass Du in sie fliehen kannst?
- Gibt es schmale offene Hauseingänge, die Du gut ach gegen mehrere Angreifer verteidigen kannst?
Der Kampfplatz
Also Deine unmittelbare Umgebung, auf der die Auseinandersetzung stattfinden wird.
Ja, auch die kannst Du beeinflussen. Manchmal reichen wenige Meter, die Du Dich bewegen musst um Deine Situation wesentlich zu verbessern.
Außerdem: Dein Angreifer wählt den Kampfplatz auf dem er sich sicher und wohl fühlt.
Zwingst Du ihn diesen Platz zu verlassen, reduziert das Seine Sicherheit.
Achten wir auf die Details:
- Wie ist der Boden?
- Bietet er Dir einen sicheren Stand?
- Stellt er eine besondere Gefahr da?
- Schotter?, (nasses) Kopfsteinpflaster?, harter (feuchter) Marmor?
- Stolperfallen?
- Bordsteinkanten? Kinderspielzeug? Katzen und Hunde? Stühle? Tische? Müll?
- Merke Dir wo sie sind.
- Nutze sie für Dich. Bewege Dich so, dass Dein Gegner sich auf ihnen bewegen muss um Dich anzugreifen.
- Achte besonders auf das, was hinter Dir ist. Das kannst Du nur, vor dem Kampf. Merke es Dir. Während des Kampfes darfst Du den Gegner nicht aus den Augen lassen.
- Schilde?
- Tische? Stühle? Laternenpfähle? Sofas?
- Alles hinter dem Du Dich kurzfristig verstecken um Deinen Gegner zu behindern.
- Alles, was Du ihm vor seine Füße in den Weg bewegen kannst.
- Alles was unerwartet sein Gleichgewicht stören kann.
- Nicht-Waffen
- Was ist in Deiner unmittelbaren Umgebung greifbar und zur Verteidigung verwendbar?
- Aschenbecher? Tassen? Kugelschreiber? Trinkflaschen? Backsteine? Stühle? Teller?
- Nimm sie in die Hand – oder merke Dir wenigstens wo sie liegen, damit Du sie bei Bedarf greifen kannst.
- Was ist in Deiner unmittelbaren Umgebung greifbar und zur Verteidigung verwendbar?
- Wände
- Wände sind gut. Sie halten Dir den Rücken frei.
- Wände sind schlecht, weil sie verhindern, dass Du nach hinten ausweichen kannst.
- Ecken sind ganz schlecht, denn Du kannst in ihnen nicht mehr ausweichen.
- Suche Dir nach Möglichkeit eine Wand und halt sie in etwas einer Armlänge Abstand in Deinem Rücken.
- Du kannst Gegner gegen diese Wand werfen und sie dagegen schlagen lassen.
- Wenn Du ausweichst musst Du nach links oder rechts. Nach hinten geht nur Pendeln.
Deine Ausrüstung
Also, was hast Du dabei? Was ist nützlich? Was behindert Dich?
Im Detail:
- Schuhe
- Hast Du einen guten Halt?
- Rutschen sie auf dem Boden?
- Haben sie eine feste Spitze? Kannst Du mit ihnen treten?
- Sandalen, Flip Flops und ähnliches sind nur eine Gefahr für Dich selbst.
- Das Gleiche gilt für Schuhe mit hohen Absätzen oder andere Schuhe in denen Du keinen Halt hast.
- Jacke / Mantel / Weste
- Kannst Du sie als Schild nutzen?
- Nimm sie am Kragen in die Hand oder leg Sie Dir über die Schulter und greife den Kragen.
- Sind Schlüssel oder sonst etwas schweres in den Taschen um die Wirkung zu verstärken?
- Behindert Sie Dich in Deinen Bewegungen?
- Dann ziehe sie vorher aus und nimm sie in die Hand. Nutze sie als Schild oder Sichtschutz.
- Ist sie weit und behindert Dich nicht?
- Dann mach sie zu. Für Deinen Gegner ist es schwerer zu erfassen, was zur Jacke gehört und was zu Deinem Körper. Außerdem ist die Jacke ein geringer – aber trotzdem ein Schutz.
- Kannst Du sie als Schild nutzen?
- Hose
- Rutscht sie – oder bleibt sie wo sie sein soll, auch wenn Du Dich schnell bewegst.
- Wenn sie rutscht (z.B. Jogginghose mit Inhalt in den Taschen, stelle Dich darauf ein, dass sie irgendwann auf Deine Füße runter rutscht und Du bewegungslos bist.)
- Sind Deine Beine, Knie, Unterschenkel durch die Hose geschützt, wenn Du fallen solltest?
- Ist sie so weit, dass Du in ihr treten kannst?
- Rutscht sie – oder bleibt sie wo sie sein soll, auch wenn Du Dich schnell bewegst.
- Pullover / T-Shirt
- Sind sie weit und kannst Du Dich in ihnen bewegen.
- Was passiert, wenn jemand den Pullover greift?
- Gibt er nach? Reist er? Bietet er den Gegner einen Halt an dem er Dich reißen kann?
- Ist er aus Wolle und bietet einen geringen Schutz gegen Schnitte?
- Accessoire
- Handy
- Ist es so ein eine Tasche verstaut, dass es nicht rausfallen kann?
- Oder willst Du es als Schlagwaffe nutzen?
- Dann nimm es richtig in die Hand.
- Schlüssel
- Sicher in einer Tasche, so dass er nicht rausfallen kann.
- Halsketten
- Unter der Kleidung, damit Dich niemand daran greifen kann.
- Handschuhe
- Ziehe sie an.
- Wenn es Schnittschutzhandschuhe sind: um so besser.
- Ringe
- Lass sie wo sie sind.
- Zeitungen / Bücher
- Nimm sie in die Hand und nutze sie als „Nicht-Waffe“
- Kleingeld, dass Du in der Tasche hast
- Nimm es in die Hand. Es ist gut um es dem Angreifer ins Gesicht zu werfen. Das gilt auch für Feuerzeuge und andere kleinen Gegenstände, die Du zufällig in der Tasche hast.
- Mützen / Hüte / Kappen
- Lass sie erst mal wo sie sind, wenn sie nicht verrutschen.
- Du kannst sie immer noch abnehmen und zum werfen oder als Schild nutzen.
- Sie sind gut um damit die Hand zu verdecken in der Du eine Waffe hast oder ihm die Sicht nehmen.
- Taschen / Rücksäcke / Bauchtaschen
- Sorge dafür, dass sie fest sitzen, wenn Du Dich bewegst.
- Oder nutze sie als Schild gegen seine Waffen.
- Nicht Waffen die Du in der Tasche hast
- Kontrolliere wo sie sind und ob Du sie jederzeit greifen kannst.
- Nimm mindestens eine verdeckt in die Hand, so dass er nicht direkt erkennen kann, was Du in der Hand hast.
- Gürtel
- Halten die Hose.
- In der Selbstverteidigung spielen sie keine nennenswerte Rolle.
- Lass sie wo sie sind.
- Krawatten, Fliegen, etc.
- Können gegriffen werden und sind darum gefährlich. Aber es dauerst zu lange um sie auszuziehen.
- Handy
Seine Ausrüstung und sein körperlicher und geistiger Zustand
Er ist das Problem. Wie groß ist das Problem? Wie stark ist es? Wie aggressiv ist es? Was will es erreichen?
- Du kannst dem Problem nicht vertrauen.
- Das Problem ist nicht fair. Es will Dich ablinken.
- Ist er betrunken, unter Drogen, geistig gestört?
- Das macht ihn nur gefährlicher beseitige ihn so schnell wie möglich.
- Wenn er redet: gut. Höre ihm nicht zu sondern konzentriere Dich auf seine möglichen Schwachstellen.
- Wenn er nicht redet: Schrei ihn an. Das lenkt seinen Kopf ab und verlangsamt seine Reaktion.
- Egal was er sagt oder tut: Laufe ihm nicht hinterher. Bleibe auf dem von Dir gewählten Kampfplatz oder suche Dir einen noch besseren. Weicht er zurück: Lass ihn gehen.
- Bleib in Bewegung. Verändere ständig Deine Position und die Stellung Deiner Hände, so dass er keinen klaren Angriffsplan fassen kann.
- Hat er die Hände auf dem Rücken? In der Tasche? Irgendwie verdeckt?
- Dann ist da vermutlich eine Waffe. Achte besonders auf diese Hand. Damit wird er angreifen.
Dein geistiger und körperlicher Zustand
Körper und Seele im Einklang
- Gibt es körperliche Beschwerden, die Dich bei einem Kampf behindern?
- Bist Du wach, geistig fit und bereit Dich zu verteidigen?
- Atmest Du ruhig?
- Bewege einmal alle Muskeln und spanne sie an. Aber so, dass es dem Gegner nicht besonders auffällt.
- Suche Dir einen sicheren Stand an Deinem gewählten Kampfplatz, in der Nähe einer Wand. Nimm dann die Hände hoch, so dass Du reagieren kannst und fange an irgendwas zu reden um ihn abzulenken.
- Lass Dich nicht auf Diskussionen ein.
- Armlänge Abstand.
- Alles was näher heran kommt hast Du weg.