Messer in der Aktiven Selbstverteidigung
Messer und andere Stichwaffen
Versteht dieses Kapitel erst einmal als Warnung.
Einen Angreifer mit einem Messer der weniger als 7 Meter von Dir entfernt ist und Dich angreift, kannst Du mit einer großkalibrigen Pistole, die Du im Schulterholster trägst nicht mehr stoppen. Er wird Dich treffen, bevor Du Deine Waffe gezogen und ihn geschossen hast.
Messer hinterlassen Verletzungen, die vielfach tödlich sind. Aber auch einfach Schnitte sind meistens mit langen Krankenhausaufenthalten verbunden.
Alle Techniken zur Abwehr von Messern – und insbesondere zum Abnehmen von Messern (ohne das Du eine Waffe hast) funktionieren nicht.
Du wirst immer getroffen und schwer verletzt.
Alles was hier als Verteidigungstechniken gegen Messerangriffe gezeigt wird, ist nur die schlechtere Lösung.
Lauf weg.
Trainingsmesser
Wir verwenden zum Üben Trainingsmesser.
Die sicherste Variante ist sehr Simulatoren aus sehr weichem Gummi.
Die Übungsmesser aus Holz und Stahl haben den Vorteil, dass die Angegriffenen ernst nehmen und vermieden von ihnen nicht getroffen zu werden. Wenn Stiche in Gesicht und Halsbereich erlaubt sind, sind Fechtmasken eine Notwendigkeit.
Messerarten
Mythen zu Messern gibt es viele.
Das Kampfmesser ist natürlich das gefährlichste Messer. Ein kurzes Messer ist ungefährlich und Butterfly und Springmesser sind, genau wie Faustmesser so gefährlich, dass sogar der Besitz verboten ist. Und zweischneidige Messer (Dolche) sind gefährlicher als einschneidige Messer.
Wahrscheinlich muss man völlig verblödet sein oder völlig naiv um diese Mythen zu glauben.
Die Morde durch den Islamisten in Solingen wurden mit einen Küchenmesser von 15 cm Länge begangen. Die Flugzeugentführer die für die Ermordung von mehr als 5000 Amerikanern verantwortlich sind, nutzten Teppichmesser.
Es braucht kein „besonderes Messer“ um Menschen zu ermorden.
Ein „besonderes gefährliches Messer“ ist lediglich ein Marketing-Trick von Messerverkäufern und eine Geistesstörung bei Politiker aus dem üblichen politischen Lager.
An sonsten gilt:
- Bei Springmessern springt die Klinge halt an der Seite raus. Sie sind völlig ungefährlich, bis die Klinge eingerastet ist. Wenn die Mechanik funktioniert, was sie oft genug nicht tut, sind sie ab diesem Zeitpunkt gefährlich.
Wenn sie in Deiner Hosentasche aufspringen sind – was sie gerne mal tun – sind sie auch gefährlich. Für Dich selber. - Beim rumspielen mit Butterflymessern entstehen nette klackernde Geräusche. Solange sie klackern, kann sich der Angreifer damit nur selber verletzen. Sie sind erst gefährlich, wenn sie sie ausgeklappt sind und der Angreifer sie fest in der Hand hat.
Bis dahin sind sie ungefährlich. - Faustmesser können nur auf eine Art gehalten werden und sind damit recht unflexibel in der Angriffsweise.
- Dolche haben eine Klinge, die auf beiden Seiten scharf ist. Du kannst damit also in zwei Richtungen schneiden ohne die Hand drehen zu müssen. Du kannst also auch mit der Rückhand schneiden. Mit dem Risiko, dass Du Dir dabei das Messer selber aus der Hand schlägst, sobald Du triffst. Mit einem einschneidigen Messer bist Du genau so schnell, wenn Du nicht ganz ungeschickt bist.
Wenn Du ganz ungeschickt bist, nützt Dir die zweischneidige Klinge auch nichts.
Der Messerkampf
Es gibt keinen Messerkampf
Eine der ganz großen Mythen: Er zieht ein Messer – Du ziehst ein Messer und dann kämpft ihre beide in einem „fairen“ Duell auf der Straße gegeneinander. So richtig heroisch „Mann gegen Mann“
Nein, West Side Story ist nur ein Musical.
Messerangriffe verlaufen, genau so ab, wie oben beschrieben.
Sie erfolgen immer aus dem Hinterhalt. Der Angreifer wird Dir das Messer im Normalfall nicht zeigen.
Du wirst es erst sehen, kurz bevor er Dich damit angreift.
Aber für das Training – als Reaktionsübung und mit Trainingsmesser – ist ein solches Kampfspiel sehr zu empfehlen.
Tragt Handschuhe und Fechtmasken und zählt einmal selber mit, wie oft und wo ihr getroffen werden.
Das ist eine sehr lehrreiche Erfahrung.
Lederjacken und ähnliche Schutzausrüstung
Gehöre auch in den Bereich der Messer-Mythen.
Du hast keine Schutzausrüstung
Ja, es gibt Sachen die Dich bei einem Messerangriff schützen.
Ein vernietetes mittelalterliches Kettenhemd.
Und natürlich eine Plattenrüstung – soweit der Angreifer kein historischer Fechter ist – der weiß wo die Schwachpunkte einer solchen Rüstung sind.
Und es gibt spezielle Stichschutzwesten und Schnittfeste Handschuhe oder Armschützer.
Aber ich glaube nicht, dass Du so etwas trägst, wenn Du über die Straße läufst. Es ist schwer, teuer und unpraktisch.
Eine Lederjacke schützt nicht gegen Stiche. Eine kugelsichere Weste auch nicht.
Wolle lässt sich schlecht schneiden und dicke Kleidung kann gegen Schnitte schützen. Gegen Stiche schützt sie nicht.
Probiere es einfach selber aus.
Hänge Deine Lieblings-Lederjacke über einen alten Autoreifen oder einen Strohballen und steche mit Wucht in die Jacke.
Abnehmen / Abwehren von Messerangriffen
Das scheint zu den liebsten Techniken diverser Kampfsportmeister zu gehören.
Wir zeigen Euch hier mal eine Auswahl unserer liebsten Messerabwehrtechniken, die uns in diversen Kampfsportschulen gelehrt wurden.
Und was passiert, wenn Ihr diese anwendet.
Warum das alles nicht geht – und eine Technik, die gehen kann
Warum diese Techniken alle nicht funktionieren seht ihr im nachfolgenden Video.
Und eine Technik, die funktionieren kann.
Nur wenn Dir das nicht möglich ist, dann gibt es ein paar Sachen, die vielleicht über Ausweichen funktionieren können. Zur „Messerabwehr“ findest Du hier ein paar Möglichkeiten.
Waffenlos gegen ein Messer?
Das ist wie gesagt immer eine schlechte Notlösung.
Aber wenn Dich jemand mit einer Waffen angreift und Du nicht weglaufen kannst, dann gilt:
Hiebwaffen rein gehen – Stichwaffen raus gehen.
Eine Möglichkeit um einen Treffer mit einer Stichwaffe zu vermeiden zeigen wir hier.
Ausweichen gegen Messer
Patschen gegen Messer, wie in dem oben stehenden Video dargestellt, ist ein recht erfolgversprechende Möglichkeit Messerangriffen auszuweichen.
Bei allen Terrorangriffen von Islamisten die 2024 stattgefunden haben, sehen wir Beispiele, dass es Menschen gelungen ist, von dem Angreifer nicht getroffen, oder nur leicht verletzt zu werden, indem sie den Angriffen ausgewichen sind. So in Mannheim, in Solingen und Heute (30.08.24) in Walterhausen.
Ein Messer hat eben nur eine etwas größere Reichweite, als eine Faust. Wenn Du dieser ausweichen kannst, dann geht das auch gegen einen Messerangreifer.
Hinzu kommt, dass der Messerangreifer auf die Messerhand fixiert ist.
Er nutzt also höchst wahrscheinlich nur die Hand, in der er das Messer hat.
Die anderen drei Körperwaffen nutzt er nicht.
Es ist also viel einfacher einem Messerangreifer auszuweichen, als einem „normalen Schläger“.
Und ein defensiver Schutz gegen Messerangriffe ist möglich, wenn Du eine Tasche oder ähnliches vor Dich hältst (Siehe hierzu das Kapitel „Messer, Taschen, Rucksäcke“.
Ein besonderes Problem liegt aber in den „Nicht-Aktionen“ der herumstehenden Dritten.
Vielleicht rufen Sie die Polizei – die dann auch in den nächsten 5 Minuten hochmotiviert am Tatort ist.
Vielleicht versuchen Sie den Messerangreifer festzuhalten oder zu Boden zu ringen – mit den besten Chancen selber erstochen zu werden.
Aber etwas sinnvolles tun sie nicht.
Keiner von ihnen nimmt einen harten Gegenstand und schlägt ihn auf den Kopf des potentiellen Mörders und verhindert so, dass er weiterhin versuchen kann Menschen zu ermorden – bis er Erfolg hat.
Hier ist der Täterschutz wichtiger, als der Schutz unschuldiger Dritter.
Wenn der Messerangreifer in der Mensur ist
Patschen (Trapping) nützt nur etwas, wenn der Gegner weiter weg ist und erst noch auf Dich zukommen muss um Dich zu treffen.
Wenn er näher dran ist, ist eine Abwehr wesentlich schwieriger.
Du kannst zunächst nur hoffen, dass Du dem Angriff ausweichen kannst und damit der Verletzung entgehst.
Tödliche Trefferpunkte mit dem Messer
Ich gehe davon aus, dass es für jeden, der sich eines Messerangriffs erwehren muss, recht nützlich ist zu wissen, mit welchen Angriffen an welche Körperstellen er zu rechnen hat, wenn der Angreifer eine Ausbildung einer Terrororganisation genossen hat.
Deswegen hier einmal ein paar seit Jahrzehnten für jeden Interessierten frei zugänglichen Informationen zu diesem Thema.
Ja, das ist militärisch, d.h. es geht darum, wo man einen Menschen treffen muss um ihn zu töten. Wie das geht finden wir in der Originalquelle (LT. David, W. Morrah, Dirty Fighting, S. 56 ff.)
„The first rule in small fighting is, „get in close to the opponent.“
The vulenerable points on his bod y are the throat and the various arteries. With the exception ot the throat, these points are not on the surtace and require a penetration of from two to six inches.
Study the diagraa showing the main arteries until you are sure of their location, the points of attack, and the positions from which you may attack them.
Carry your knife, which should be a double edged, slender blade about eight incbea long, loose in of of your hands.
If you are attacking from the front, carry it as close to your hips and als nearly concealed as possible.
Step into your opponent using your free band to ward off any attempt to block your movement.
Drop to a half crouched position adnd drive the knife straight torward into the middle of his stomach.
When the blade has penetrated to a depth of about six inches, move it quickly from side to side. Tbe blade should be horizontal. so that one of its sharp edges will serve the vertical somach arteries.
The attack may also be made to the heart by driving the blade in at the center ot the body just at the base of the diaphragm, slightly to the left.
In either case unconsciousness followed by death will be almost instantaneous.“ …
„In making an attack from the rear, you may cut the throat with a sideward slashing motion across the front of the windpipe, or you may attack tbe carotid artery, the subclavian artery, or the stomach.
In general, the same rules apply for this attack from the rear aa in an attack without a weapon.
Close your free hand over your opponent ’s mouth and face.
Snatch the upper part ot bis body backward as you drive your hip or knee into his buttocks.
To attack the throat, draw the sharp edge ot your knite horisontally across the windpipe just below the jaw.“
Messer sind also tödlich und es ist besser Du vermeidest jeder Auseinandersetzung mit einem Messer.
Für Dich muss zunächst einmal gelten: Stichwaffen raus gehen.
Halte also nach Möglichkeit eine Mensur, in der er Dich nicht treffen kann. Patschen ist hier eine Möglichkeit.
Versuche nicht die angreifende Hand zu fangen – es sei denn sein Angriff ist überdeutlich und versuche nicht im das Messer aus der Hand zu treten. Das klappt nur in Hollywood.
Verwende irgendetwas als Schild – Tasche, Jacke oder ähnliches.