Langer Ort / Line Spend

Im historischen Fechten, gibt es eine Hut, die Langort oder Langer Ort genannt wird.

Wie bei allen Huten (Stellungen) handelt es sich nicht um eine Körperhaltung, in der Du länger verweilen solltest, sondern um eine Position, in der Du während eines Kampfes häufig „vorbeikommst“ und an der Du dann eine Entscheidung treffen kannst, wie es weiter geht. 

 

Bei dem Langort sind Deine Arme ausgestreckt (bei einer einhändigen Waffe natürlich nur ein Arm) und das Schwert zeigt mit der Spitze direkt auf den Gegner. Es ist die Endposition eines Stiches. 
Ohne Waffen ist es die Endposition eines geraden Fauststoßes, bevor Du die Hand wieder zurückziehst.

 

Im Fechten wird diese Position manchmal verwendet, um einen Gegner davon abzuhalten sich weiter zu nähern.  
Hier liegt die Betonung aber auf: Manchmal, wenn der Gegner sehr unerfahren ist. Das gleiche mag gelten, wenn wir die Hand ausstrecken um einen schwächeren, unerfahrenen Menschen davon abhalten sich uns weiter aus „Armlänge“ zu nähern.

 

Aber in einem Kampf ist es eine Position, die wir kurzfristig einmal einnehmen – und dann möglichst schnell wieder verlassen.  

 

Eine „Kampfposition“ ist nach dem hier zugrundeliegenden Konzept keine „Kampfstellung“, sondern eine Position, in der wir manchmal vorbeikommen. Es ist etwas, bei dem wir im Verlauf des Bewegungskonzeptes eine Entscheidung treffen, wie wir weiter vorgehen.  

 

Das Verteidigungskonzept hier beruht auf dem schönen Wort Motus. Also Bewegung.

 

Stehe niemals still. Biete nie ein festes Ziel auf das sich Dein Gegner einstellen kann.  

 

Jede Hut ist eine Ausgangsposition für einen Angriff und für eine Verteidigung. Jede der Huten ermöglicht es Dir Dich selber zu schützen und gleichzeitig den Gegner anzugreifen. 

 

Der Lange Ort ist eher ein Angebot für den Gegner Deinen Arm zu greifen, irgendwelche Hebel anzusetzen, Deinen Arm zu greifen und Dich zu werfen und vieles Andere mehr. 

 

Du bist immer in dieser Position, wenn Du einen Schlag in Deiner maximalen Reichweite ausgeführt hast, aber Du musst genau diese Position genauso schnell wieder verlassen. 
Jeder Schlag, den Du führst, muss genau so schnell wieder in die Ausgangsposition zurückgeführt werden, wie er geschlagen wird.
Denn in dieser Position kannst Du keinen weiteren Schlag mehr ausführen. Du hast „Dein Pulver verschossen“ musst den Arm, das Bein, etc. erst einmal zurückziehen und so „wieder neue laden“.

 

 

 

Die „Hände mit aufrechten Handflächen vorstrecken“ und so einen Schutz vor Deinem Körper aufbauen.

 

Das wird wirklich in einigen Selbstverteidigungstrainings empfehlen.  

 

Es soll einen Raum schaffen, den Du schützt und es soll dabei verdeutlichen, dass Du nicht kämpfen willst. Häufig wird Dir empfohlen dazu laut „halt, stopp“ oder ähnliches zu rufen.

 

Es gibt hier einige Varianten die empfohlen werden:

 

– Eine Hand mit angehobener Handfläche ausstrecken.

 

– Beide Hände mit angehobenen Handflächen ausstrecken.

 

– Die beiden Hände übereinanderlegen und mit angehobener Handfläche ausstrecken.

 

 

 

Jede dieser Variante ist einer der sichersten Wege von jedem – auch körperlich eindeutig unterlegenem Gegner – besiegt und vollständig kontrolliert zu werden. 

 

Ein oder zwei Fingerhebel bringen Dich vollständig unter seine Kontrolle und ich kenne keine Technik, die Dir aus dieser Situation wieder heraus hilft.

 

Wenn Du Dich dafür entscheiden solltest Deine Handflächen schützend vor Dich zu halten, um zu zeigen, dass Du nicht kämpfen möchtest, dann:

    • Strecke niemals Deine Arme ganz aus. Lass Sie immer angewinkelt, wie Du es auch machst, wenn Du für einen Fauststoß bereit bist.
    • Wenn das Risiko besteht, dass er Deine Finger greifen kann, dann mache sofort eine Faust. Das macht einen Fingerhebel unmöglich.