Huten in der Anwendung

  • Nach Dörbringer hielt Lichtenauer nur von Ochs, Pflug, Tag und Alber etwas. Das ganze Fechten wird auf diese vier Huten reduziert.
  • Bei Joachim Meyer gibt es mehr als 20 verschieden Huten. 

Hinter diesen vier Huten befindet sich, wie wir gesehen haben ein ganzes Bewegungskonzept. Die Huten sind also nicht statisch zu verstehen, sondern als dynamisches Konzept in das wir, jene nach Aktion des Gegners oder persönlichem Plan, wechseln.

 

Das schränkt unsere fechterischen Möglichkeiten zunächst einmal ein.
Aber genau in dieser Einschränkung liegt auch der Vorteil der Konzentration auf diese vier Huten.

Wir vermeiden Bewegungen und Positionen, aus denen wir nicht agieren können. Die Vier-Huten als Einschränkung reduzieren alles was wir kämpfen können auf die effizientesten, Handlungsmöglichkeiten mit den kürzesten Wege.
Sie verhindern, dass wir unser Schwert in einer Position halten, in der es uns im Kampf nichts nützt.
Die Vier-Huten sind eine ideale Ausgangslage um Fechten zu lernen.

Verfolgen wir die Entwicklung des Hutensystems in Zeitverlauf sind immer mehr Huten „dazuerfunden“ worden. Vieles sind einfach Varianten, der vier Huten, die dann sinnvoll erscheinen, wenn jede einzelne „Zwischenform“ der dynamischen Huten als statische Position verstanden wird.
Andere sind gute Möglichkeiten um den Gegner über die eigene Absicht zu täuschen. Sie entwickeln ihren Sinn in einer weiten Mensur und außerhalb der direkten Reichweite des Gegners.
Aber außerhalb der Reichweite es Gegners kannst Du mit dem Schwert sowieso machen, was Du möchtest. Aber sobald Du in einer Entfernung von 1,5 Schritten bist solltest Du in einer der vier Huten sein, oder im Langort.

 

 

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