Schwert-Schild Huten und Bewegungsmuster

Huten für das Schwert

Die Huten sind Positionen von Schwert und Schild, die Du während eines Kampfes erreichen kannst. Du Huten sind Positionen, die Du einnimmst um

  • Auf die Aktionen Deines Gegners zu warten.
  • Auf die Aktionen Deines Gegners zu reagieren.
  • Die Du als Ausgangssituation verwendest um aus ihnen zu agieren.
  • Die sich ergeben, während Du mit Deinem Gegner kämpfst.

Du bewegst Dich nur in diesen Huten und durch diese Huten.

Wenn Du Dich so bewegst, dass Du Dich nicht in einer dieser Huten befindest, dann bewegst Du Dich falsch.

Fußarbeit und Mensur

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Entfernungen in denen sich die Gegner bewegen, den Mensuren sehr ähnlich sind, die auch im Fechten mit dem Langen Schwert verwendet werden.

Zumindest nach den ersten paar Freikämpfen sind beide Kämpfer bestrebt sich, vor dem Anbinden, in einer Entfernung von 1,5 Schritt vom Gegner zu halten. Bei einer geringeren Entfernung ist das Risiko zu groß getroffen zu werden, ohne reagieren zu können.

Die Gegner bewegen sich so, dass sie etwas versetzt zueinander stehen. Die von dem Schild geschützte Seite zeigt zum Gegner. Die nur von dem Schwert geschützte Seite ist vom Gegner abgewendet.

Das Bein, in dem sich die Angriffswaffe befindet ist hinten. Die Angriffswaffe ist das Schwert oder der Schild – je nach Deinem jeweiligen Plan. Der erste Angriff erfolgt entsprechend immer mit 1,5 Schritt.

Die Huten mit dem Schwert und die Angriffe aus den Huten

Dieses Video zeigt das dynamische Hutensystem mit dem Schwert in Bewegung.

Der Schild ist hier weg gelassen, damit er die Schwertpositionen nicht verdeckt.

(Juni 2015)

Schwert Schild Huten Schild

Ähnlich, wie bei den Huten mit dem Schwert, sind Huten, in denen der Schild gehalten werden kann, weniger als feste Positionen zu verstehen, sondern als Bewegungen, die mit dem Schild gemacht werden können.

Das Video zeigt die drei grundsätzlichen Bewegungen mit dem Schild.

(Juni 2015)

Ein Schild hat einen Ort, wie ein Schwert. Das gilt auch für einen Rundschild.

Was der Ort des Schildes ist, erkennst Du, wenn Du den Schild mit gestrecktem Arm und gestreckter Hand hältst. Es ist die vorderste Kante des Schildes.

Der von Ort bis zur Mitte des Schildes ist die Schwäche des Schilde. Je näher Du zum Buckel kommst um so näher kommst Du an die Stärke des Schilde. Ab dem Buckel nach hinten beginnt die Stärke des Schilde.

Auch mit dem Schild gibt es „Meisterhaue“, die versetzen und verletzen. Immer wenn es Dir gelingt seinen Schlag mit der Stärke Deines Schildes zu parieren, kannst Du ihn gleichzeitig mit dem Ort des Schildes (also mit der Schildkante) treffen. (Voraussetzung ist natürlich, dass Dein Schild groß genug ist.

Andererseits: Wenn Du auf die Schwäche seines Schildes schlägst, kannst Du seinen Schild leicht umklappen und quasi durch seinen Schild einfach durchschlagen oder stechen.

Auch ein Schild hat eine Schneide und eine Fläche. Die Schneide ist die Schildkante. Die Fläche ist Fläche des Schildes, wobei insbesondere die Fläche des vorderen Drittels des Schildes hier interessant ist.

Seine Hiebe und Stiche wehrst Du nach Möglichkeit mit der Schneide Deines Schildes ab.

Eine Abwehr mit der Schwäche Deines Schildes führt unweigerlich dazu, dann Dein Schild umklappt.

Wenn Du diesen Effekt haben möchtest, dann gut. Wenn nicht, kannst Du ihn Verhindern, indem Du Deinen Schild mit der Schwerthand, bzw. mit den Parierstangen Deines Schwertes abstützt. Hierfür reichen auch die kurzen Parierstangen eines Wikinger Schwerter.

Wenn Du mit gedeckter Hand schlägst, stützt Du mehr oder weniger automatisch die Schwäche Deines Schildes.

Das Umklappen Deines Schildes schützt Dich und leitet seinen Angriff ab. Das ist unabhängig davon, ob er mit einem Schildstoß oder einem Schwertschlag angreift. Es ist dem Schnappen mit dem Schwert sehr ähnlich. Um ihn mit der anderen Seite Deines Schildes zu treffen – ähnlich wie mit dem Knauf Deines Schwertes beim Schnappen – musst Du Durchlaufen. – Die Regel findest Du bereits bei Lichtenauer: Gehe immer auf die rechte Seite. Als noch Möglichkeit nicht nach innen, sondern nach außen, denn er hat noch eine andere Hand in der er eine Waffe hat.

Auch mit dem Schild gilt: Hart gegen Weich – Weich gegen Hart.

Bleib innen, dann schützt Dich Dein Schild. gehst Du nach außen und er ist innen, dann kann er einfach durchstoßen, denn Du bist ungeschützt.

Dein Schild ist so etwas wie ein Vorhang, denn Du zuziehst, wenn er angreift. Denke daran: Du parierst mit der Schneide des Schildes, nicht mit der Fläche.

Den Kopf mit dem Schild decken

Dein Gegner wird kaum zu Deinem Kopf schlagen, wenn er von Deinem Schild gedeckt ist. Schlägt er zu Deinem ungedeckten Kopf, dann bist Du meisten zu langsam, wenn Du nur den Schild hochziehst. Du bist häufig schnell genug, wenn Du den Schild hochziehst und den Oberkörper gleichzeitig unter den Schild duckst. Wenn Du also zwei gegenläufige Bewegungen mit einander kombinierst.

Der Stich mit dem Schild gegen einen Schlag von oben

wenn er von oben haut, dann kannst Du seinen Schlag stoppen und den Kampf mit einen Schildschlag beenden.

Dabei musst Du in seinen Schlag hinein gehen, d.h. vorgehen, wenn er vorgeht.

Du stößt den Schild mit der Schildkante auf seine Schulter, bzw. unter seine Armbeuge. Alternativ kannst Du auch auf seinen Oberarm zielen.

Verkehren

Machst Du eine Schrittdrehung nach links, dann kannst Du unter seinem Angriff durch-tauchen und ihn dann verkehren. Dabei schiebst Du seine Schwerthand mit dem Schild zu seiner linken Seite.

Wichtig ist es hierbei den Druck aufrecht zu halten und ihm so seine Bewegungsmöglichkeiten von Schwert und Schild zu nehmen.

(Juli 2015)

Klappen

Eine Technik die Talhofer mit Stechschilden zeigt und die von Roland Warzecha umfassend gezeigt wurde

Eine Technik die Talhofer mit Stechschilden zeigt und die von Roland Warzecha umfassend gezeigt wurde.

Dazu gibt es noch eine Anmerkung von Collin Richard

und ein Antwort von ThegnThrand auf die Anmerkungen von Collin Richard

??Die Filme sind leider verloren gegangen. Ich muss sie mal neu raussuchen.

Paraden und der Keil

Paraden sind alles, was Dich gegen Angriffe von ihm schützt. Du stehst grundsätzlich so, dass Du ihm nur zwei Blößen anbietest. Die Andere hältst Du weiter hinten, so dass er sie nur schwer erreichen kann.

Die beiden Blößen kann er entweder von der rechten oder von der linke Seite angreifen und das jeweils oben oder unten.

Du kannst entweder offensiv stehen – dann hast Du das rechte Bein vorne, oder Du kannst defensiv stehen, dann hast Du das linke Bein vorne (bei einem Linkshänder sind Offensiv und Defensiv genau umgekehrt).

Im Grunde kannst Du mit Schwert und Schild jeweils die Blößen auf einer Seite vollständig decken.

– Schild oben – Schwert unten oder

– Schwert oben – Schild unten

damit lässt Du die beiden anderen Blößen offen. Es ist ziemlich klar, dass er auf der jeweils anderen Seite angreifen wird.

Paraden sind aber – genau wie das „schlechte Versetzen“ im Langen Schwert, keine gute Wahl. Dein Gegner kann sie leicht umgehen und Dich ausspielen (siehe hierzu auch: Der Kreis).

Der Keil

ist hier die besser Alternative. Der Keil, dem Langort im Langen Schwert nicht unähnlich, schützt Deine Zentrallinie und greift ihn gleichzeitig an. Der Keil hat im Schild und Schwert die gleiche Funktion, wie Kegel aus Ochs und Pflug in den überlieferten Techniken des Historischen Fechtens.

Der Keil und weich sein

oder „gehe immer auf die rechte Seite“. Gibt er Dir auf den Keil einen eindeutigen Druck, dann sei weich, gib nach und gehe auf die richtige Seite – also die Seite auf der er sein Schwert hat, so dass Du seinen Schwertarm blockierst und ihn verkehrst.

(Film Juli 2015)

Der Kreis

Der Kreis bewegt sich immer um den gegnerischen Schild herum. Es ist eine Form einen Angriff zu führen, indem Du vier Blößen angreifst, je nachdem wie er seinen Schild bewegt. Bei Lignitzer finden sich diese Angriffe als Wechselhaue.

Es sind die erfolgversprechendsten Techniken gegen ein geübten Gegner, denn Du selten einmal mit dem ersten Schlag treffen wirst.

Dein Schwert zielt dabei, auf einer Kreisbahn um seinen Schild abwechselnd auf unterschiedlichen Blößen.

Wechselhau 

Der erste in dem Film gezeigte Wechselhau ist ein Klassiker.

Im Codex Belli würden wir von High-Low sprechen. Durch an Angriff auf sein Gesicht zwingst Du ihn sein Gesicht zu schützen und sich dabei selber die Sicht zu nehmen, dann schägst Du zu seinen Beinen. Der Angriff erfolgt hier als Stich. Er könnte genau so gut mit einem Schlag zu Kopf erfolgen.

Der andere Angriff ist quasi das Gegenteil – ein Low-High. Der erst Angriff richtet sich auf die unteren Blößen, wenn er diese mit seinem Schild schützt, dann greifst Du die oberen Blößen an.

(Juli 2015)

Wechsel mit Klingenbindung

(Juli 2015)

Lignitzers Wechselhau

Das erste Stück: Oberhau, Winden (Mutieren), Schlag zu den Beinen

(Juli 2015)

Stich und Kreis

(Juli 2015)