Der Stich mit einer Nicht-Waffe
Die Bewegung bei einem Stich mit einer Waffe ist die Gleiche wie bei einem Geraden Fauststoß. Lediglich die Handhaltung ändert sich ein wenig. Mit der idealen Stichwaffe, einem Rappier ausgeführt sieht der ideale Stich in am Ende seiner Ausführung so aus, wie auf dem Bild von Cappoferro von 1610 gezeigt.
Hier zeigen sich alles was zu einem meisterlichen Stich gehört. Das Pendel nach Vorne, der Aufallschritt, die Streckung des Körpers durch Rudern, das Durchstechen des Gegners und natürlich das Teffen des Zieles und der Fechter ist im Gleichgewicht, er fällt also nicht nach vorne.
Unsere Nicht-Waffen weichen erheblich von dieser idealen Stichwaffe ab. Das ändert aber nichts daran, dass wir mit einem Schraubenzieher, oder einem Stock genau so stechen.
Mit einem Zollstock bringst Du die gleiche Energie ins Ziel wie mit einem geraden Fausstoß, allerdings auf einen kleineren Punkt und mit einem Gegenstand, der weniger nachgibt als Deine Hand. Das Gleiche gilt natürlich auch mit einem Spazierstock.
Das es Dir selten so meisterlich gelingen wird zu treffen, wie dem Schirmeister des 17. Jahrhunderts lohnt es sich mehrmals hintereinander zu stechen. Dabei ist es nicht so wichtig ob Du wie auf dem Bild das Auge triffst oder eine andere Stelle des Körpers. Die Bereitschaft Deines Gegners Dich weiter anzugreifen wird auf jeden Fall mit jedem Treffer sinken.
Christian zeigt oben einige Stiche mit „Nicht-Waffen“. Ich hoffe es wird deutlich, dass die Ähnlichkeit mit einem geraden Fauststoß sehr groß ist.