Taschen, etc. als Schilde

Schilde – Taschen Rucksäcke Kissen

Viele von uns tragen täglich irgendwelche Gefäße mit sich herum in denen sie etwas transportieren.

Frauen nutzen hier häufig Handtaschen. Aber auch Rucksäcke, Bauchtaschen, Aktenkoffer, Umhängetaschen, Laptoptaschen und ähnliches lassen sich gleichermaßen nutzen.
Das ist natürlich sehr abhängig davon, was in der jeweiligen Tasche drinn ist.

Ist der Inhalt zu schwer für den Verteidiger, so dass er dieses Gefäß kaum mit einer Hand hochheben kann, ist es besser von der Idee sich damit zu verteidigen Abstand zu nehmen. Du bist damit einfach zu langsam.

Ist das Material so dünn, dass es bei jeder Beansprung zerreist, dann wird sich der Inhalt, sobald Du versuchst damit einen Angriff abzufangen vor Dir auf dem Boden ausbreiten.
Vielleicht verwirrt das den Angreifer. Wahrscheinlicher verwirrt es Dich selber.
Auch hier ist es besser das Objekt nicht zu nutzen.
Typische Beispiele hierfür sind Plastiktüten oder Müllbeutel.

Ist das Objekt zu dick, so dass Du es an den Rändern nicht fest fassen kannst, wird es Dir direkt aus der Hand geschlagen und Du wirst trotzdem getroffen.
Auch in diesem Fall kannst es höchsten auf den Gegner werfen um ihn abzulenken.
Aber bitte versuche nicht es als Schild zu verwenden.

Es ist also mal wieder notwendig, dass Du Dir bewusst bist, was Du gerade dabei hast und ob es für eine Verteidigung genutzt werden kann.

Am besten übst Du mit Deiner Lieblingstasche, die Du immer dabei hast.
Nur dann verfügst Du auch über die Fähigkeiten um Dich mit ihr zu schützen.
Und nein – es reicht nicht einfach nur mal darüber nachgedacht zu haben, wie Du das machen könntest.
Du musst es in Deinem Training häufig gemacht haben. Sonst kannst Du es nicht, wenn Du es brauchst.

Drei Phasen

Es gibt drei entscheidende Phasen.

Phase 1: Das Greifen der Tasche

In Normalfall wirst Du dieses Gefäß irgendwie tragen.
Als Rucksack auf dem Rücken. Als Tasche über der Schulter, oder wie auch immer.

Damit Du dieses Objekt
– sehr schnell
– und sehr fest
– mit beiden Händen
gegriffen bekommst, brauchst Du eine Technik und Übung.

Zumeist wirst Du die Tasche greifen, wenn der Gegner auf Dich zukommt. Wahrscheinlich erst wenn er näher als 3 Meter ist und weiter geht.
Wenn Deine Hände nach damit beschäftigst sind an dieser Tasche rumzufummeln, während er in Deiner Mensur ist, bist Du vollkommen schutzlos. Deine Hände sind halt irgendwo an Deiner Tasche und nicht vor Deinem Körper.
Du musst also früh genug, schnell genug agieren und genügend Rotine haben.

Phase 2: Die Tasche als Schild

Hast Du die Tasche mit beiden Händen an den äußeren Seiten fest gegriffen, dann hast Du einen Schild, den Du zwischen die angreifende Waffe und Deinen Körper halten kannst.

Der Angriff landet auf der Tasche, die ihn stoppt.
Das klingt einfach – ist es aber nicht.

Du musst die Tasche wirklich fest in Deinen Händen greifen.
Alle Kraft, mit der er schlägt oder tritt muss von der Festigkeit Deines Griffes aufgefangen werden.

Gelingt Dir das nicht, dann wird die Tasche einfach an der einen Seite losgerissen und der Schlag trifft Dich trotzdem.

Greifst Du fest genug – oder hast ein Variante um Deine Tasche zu greifen, mit der Du die Tasche so abstützen kannst, dann schützt Dich das auch vor einem Messer, einer Axt oder einem Hammer.

Gerade bei Amok-Läufern, mit der Betonung auf Läufer, denn die Laufen und führen viele einzelnen Angriffe gegen jeweils einen Gegner, kann die einfach Abwehr bereits reichen um der Gefahr zu entgehen.
Denn wenn der erste Angriff nicht erfolgreich ist, dann greift dieser Amok-Läufer den nächsten Menschen an.

Zur Abwehr

 

    • Lass die Arme leicht angewinkelt, damit Deine Muskeln die Energie „wegfedern“ können. Streckst Du die Arme ganz ist hast Du meistens keine Chance.

    • Gehe der Waffen entgegen. Halte die Tasche also nicht nur vor Dich hin, sondern bewege sie in Richtung des Angriffes.

    • Leite die Energie mit Tasche etwas zur Seite ab.

    • Wenn er ein Messer hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Messer durch die Tasche durchsticht. Das ist gut. Wenn es in der Tasche steckt, dann steckt es nicht in Dir. Und vielleicht hat er Schwierigkeiten es wieder heraus zu ziehen.

    • Bleibe auch mit den Füßen in Bewegung. Viel der Energie kannst Du indirekt mit Deinem Körper auffangen – aber nur, wenn Du beweglich bleibst. Beachte: Alles was Starr ist bricht.

Phase 3: Die Tasche im Angriff

Du kannst Dich nur eine begrenzte Zeit defensiv gegen einen Angriff verteidigen.

Willst Du überleben, musst Du den Angreifer soweit unter Kontrolle bringen, dass er seinen Angriff nicht fortsetzen kannst. Du musst also von Erde – dem massiven Blocken mit der Tasche zum Feuer – dem Angriff auf den Gegner kommen. Anders formuliert – vom Nach wieder in Vor.

Das ist schwierig, weil beide Hände damit beschäftigt sind die Tasche festzuhalten.

Drücke und Fühlen ist der eine Weg.
Drückst Du mit abgewinkelten Armen gegen seinen angreifenden Arm und diesen an seinen Körper, dann kannst Du seine Waffe vollständig blockieren, so dass er diese nicht weiter für einen Angriff nutzen kann. Wenn alle sehr gut läuft schiebt er sich auf diesem Weg sogar sein eigenes Messer in den Körper.
Natürlich muss Du mit Deinem ganzen Körper schieben und ihn damit schieben.

Die Taschenkontrolle mit einer Hand ist der schwierigste Teil den Du an dieser Stelle machen kannst. Wenn Du richtig drückst und fühlst kannst Du seine Hand – durch Deine Tasche mit einer Hand kontrollieren. Dann kannst Du die eine Seite der Tasche loslassen und ihn mit der jetzt freien Hand angreifen.

Die Tasche als Hammer nutzen – also wie einen Hammerschlag, nur mit zwei Händen, wobei die Tasche den Hammerkopf bildet, ist eine weitere Möglichkeit.
Ob das überhaupt eine Wirkung bei dem Gegner zeigt, ist stark davon abhängig, was Du in Deiner Tasche hast. Leichte und weiche Gegenstände in der Tasche können diesen Angriff zu einer Kissenschlacht machen. Ein Laptop oder ein Pflasterstein sind hier die bessere Wahl.

Wir gehen davon aus, dass Du die Zeit hast den Angreifer wahrzunehmen. 
Ist der Angreifer so nahe an Dir, dass er einen echten Blitzangriff durchführen kann und Dich unvorbereitet oder von hinten angreift, sind die hier dargestellten Techniken natürlich nicht möglich.

Die Ausgangssituation ist also: Du erkennst, dass es zu einem Problem in Deiner Umgebung gibt. Du stellst Dich auf einen Angriff ein und wählst Deinen Rucksack – oder die anderen hier genannten Gegenstände als „Schild“. 

In den hier dargestellten Übungssituationen sind die Objekte mit Kissen gefüllt.

Der Rucksack

Es gibt zwei Trageweisen für Rucksäcke.
Entweder Du hat einen Riemen über der Schulter, oder Du trägst ihn mit beiden Riemen „als Rucksack“ über beiden Schultern.

Der Weg den Rucksack über einer Schulter zu tragen ermöglicht Dir schneller in eine Verteidigungsposition zu kommen.

Bei den hier gezeigten Abwehrtechniken gehen wir davon aus, dass Dein Rucksack geschlossen ist. Sonst wir der Inhalt herausfallen. 
Das ist nicht unbedingt ein Problem, wenn Du Dich davon nicht ablenken lässt. Wenn das Deinen Gegner ablenkt um so besser.

 

Die Tasche / Laptoptasche

Die wesentliche Eigenschaft der Taschen liegt in dem Tragegurt, an dem Du die Tasche trägst. 

Trägst Du die Tasche an einem Henkel funktioniert die Technik analog. Du musst die Tasche nur vorher greifen, wie die Schultertasche.

Tasche und Rucksack in der Anwendung

Den Rucksack greifen - Drücke und Gegenangriff

Die Bauchtasche

Ich finde Bauchtaschen ja als recht seltsames Kleidungsstück. Aber sie erfreut sich bei vielen Menschen einer erstaunlichen Beliebtheit.

Wenn Du sie zur Verteidigung verwenden möchtest, solltest Du auf eine gute Qualität achten. Du bist darauf angewiesen, dass der Trageriemen und die Nähte so stabil sind, dass sie nicht reißen. 
Sonst bringst Du Dich mit dieser Technik eher selber in Gefahr.

?? Film fehlt

Motorradhelm

Motorradfahrer tagen häufig Motorradhelme mit sich herum.
Das ist wenig erstaunlich.

In der Aktiven Selbstverteidigung erweisen sie sich als gute Verteidigungsmöglichkeit.