Ein kurzer Exkurs zu Messern
Es ist sehr viel über „Messerkampf“ geschrieben worden. Es gibt eine Vielzahl an Systemen und Techniken und es sind wohl die häufigsten Waffen im Straßenkampf.
Wir beschäftigen und nicht mit dem Thema Messer. Wenn Du Dich dafür interessierst, dann gehe am besten zum Eskrima. Die habe wunderbare Messertechniken.
Nein, ich habe nichts gegen Messer an sich – ich bin Schmied und habe selber über hundert verschieden gemacht und ich besitze mehrere Dutzend. Messer sind wunderbare Waffen, die für eine Selbstverteidigung ideal wären, wären sie nicht verboten und würden sofort zu extremen juristischen Konsequenzen führen.
Für Einhandmesser, Butterflymesser, Springmesser und alles was gut und praktisch ist, gibt es ein Führungsverbot. Für stehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm auch. Du bist also schon schuldig, wenn Du diese in einer Selbstverteidigungssituation überhaupt dabeihast.
Ein paar grundsätzliche Sachen: Wenn Du ein Messer benutzt blutet das fürchterlich. Mit Stichen kannst Du einem Menschen schwer verletzen und irgendwann stirbt er. Aber erst wenn er genug Blut verloren hat. Ein Mensch hat ca. 6 Liter davon und Stichwunden bluten nicht unbedingt intensiv. Es dauert also eine Weile, bis er in Ohnmacht fällt. In der Zwischenzeit wird der Dich weiter angreifen. Schnittwunden bluten viel mehr, aber selbst wenn Du eine Atherie getroffen hast, dauert das eine Weile, bis er in Ohnmacht fällt – entsprechend: siehe Stiche. Am sinnvollsten ist es noch Sehnen durchzuschneide, am Oberarm, etc. Das führt dazu, dass er den Arm oder die Hand nicht mehr nutzen kann. Aber: mache doch mal ein Experiment. Lege eine alte Jacke und darunter einen Wollpullover auf eine Holzunterlage; nimm Dein Lieblingsmesser und schneide, schnell und mit einem kurzen Schnitte, wie Du das gegen einen Gegner machen würdest. Ich behaupte Du hast das Holzbrett darunter nicht verkratzt – hättest also die Haut des Gegners nicht verletzt.
Fazit: gegen Stiche hilft nicht – aber es braucht lange bis sie einen Gegner stoppen. Gegen Schnitte ein dickeres Stück Stoff, wenn das Messer nicht extrem scharf ist.
Messer, die keine feststellbare Klinge haben sind extrem gefährlich für die eigene Hand. Bei Messern ohne einen vernünftig gebauten Griff, besteht das Risiko auf die Klinge zu rutschen und sich selber die Hand zu verletzen. Ein Messer hat nur dann einen Sinn, wenn Du es mit einem Griff erreichen kannst. Sonst ist es genau so wirkungslos wie die Dose CS-Gas in der Damenhandtaschen.
Verletzt Du jemanden mit einem Messer, bist Du für den Juristen immer erst mal der Schuldige. Wenn Blut fließt bist Du für die meisten Zeugen auch schuldig. Blut lässt sich extrem schlecht abwaschen und aus der Kleidung geht es auch nicht raus.
Ein sehr schönes Video zum sinnlosen Messerabwehrtechniken und ein paar die funktionieren können – insbesondere wenn Ihr eine Nicht-Waffe dabei habt zeigt dieses Video.