Kämpfen im Nach
Schauen wir uns einmal die Möglichkeiten an, die Du hast, solange er die
Initiative hat – Also im Vor ist.
Die erste Möglichkeit ist Patschen. Sie ist nur dann gegeben, wenn Du Platz nach hinten hast, Dich in einer Mensur befindest, die mehr als eine Armlänge Abstand zum Gegner hat. Das hier ist ein Beispiel für das Prinzip: Wasser.
Patschen basiert darauf, dass Du die angreifende Hand nach innen „patschst“ und damit die „Tür zupatschst“, Du befindest Dich also kontinuierlich „außen“. Patschen sieht sehr einfach aus. Es stellt aber sehr hohe Anforderungen an das Mensurgefühl. Außerdem: Du schlägst mit eine Hieb, von rechts nach links, bzw. von links nach rechts mit offener Hand die angreifenden Arme weg. Dieser Hieb ist fest, d.h. er entspricht in der Härte in der er ausgeführt wird mindestens einer Ohrfeige.
Die zweite Möglichkeit ist Cover. Mit Cover auf beiden Seiten schützt Du Deinen Kopf und wenn Du es richtig machst, auch Deine Körper vor Treffern. Cover ist immer dann eine Möglichkeit, wenn er so schnell angreift, dass Du nicht mehr ausweichen kannst, oder wenn Du keinen Platz nach hinten hast. Diese Form der Deckung siehst Du häufig in MMA Kämpfen. Nur mit Cover kannst Du nur verlieren. Es sei denn der Angreifer macht einen von zwei fatalen Fehlern:
- Er schlägt mit seiner ungeschützten Faust auf Deinen Ellenbogen.
- Er schlägt vorne auf Deine Schädelplatte.
In beiden Fällen ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich die Hand bricht, oder verletzt ziemlich hoch und damit die Wahrscheinlichkeit, dass Du ein Zeitfenster hast das es Dir ermöglicht vom Nach in das Vor zu kommen.
Die
dritte Möglichkeit sind alle Verteidigungen die mit
Blocken und
Versetzen zu tun haben.
Beim
Blocken stellst Du seinen „angreifenden Waffen“ etwas in den Weg.
Meisten verwendest Du einen Arm oder ein Bein.
Du stoppst also seinen Angriff auf eine empfindliche Körperstelle, indem Du eine weniger empfindliche Körperstelle mit der ganzen Energie des Angriffs treffen lässt.
Cover ist eine typische Form des Blockens.
Leider eher ungewöhnlich – aber wesentlich effizienter – ist es
gegen den angreifenden Arm zu schlagen. Das ist einerseits schneller – und andererseits ist seine Verletzung mindestens so groß wie Deine.
Bei dem
Versetzen stellst Du dem Angriff nichts in den Weg. Du leitest ihn in eine andere Richtung.
So machst Du es beim Patschen. Auch alles Schläge bei denen Du die Angriffslinie es Gegners durchschneidest ist fallen unter diese Technik.
Die
vierte Möglichkeit ist
Ausweichen.
Alles Techniken von Pendel, bis Ducken und Slip sind Teil dieser Techniken. Auch in der Bewegungslehre findet Du vieles, wie z.B. das Verkehre oder Durchlaufen, dass Teil des Ausweichens ist.
Natürlich lassen sich all diese Möglichkeiten mit einander kombinieren.
Sie sind alle gut, weil sie alle verhindern, dass Du stark verletzt wirst.
Und
theoretisch – wenn alles optimal für Dich als Verteidiger ist und den Angreifer sehr ungeschickt – kannst Du das stundenlang durchhalten, bis den Angreifer einfach so frustriert ist, dass er aufhört.
Theoretisch.
Praktisch gibt Du ihm jedes Mal eine neue Chance Dich zu verletzen. Irgendwann wirst Du verletzt und landest im Krankenhaus.